Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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Jahr alt war, trat sie in daö Nonnenkloster zu Admont, starb 
auch dort am 21. November ii84, und wurde in der Kar¬ 
thause zu Seitz begraben. 
1172 befand sich Ottokar VIll. in Leoben, und verlieh 
dem Stifte Seck au die Gerichtsbarkeit zwischen den Flüssen 
Ließnich und Grudna, auch verschaffte er der Karthause Seitz 
von dem Orte Leoben zwanzig Klumpen oder Maaß Eisen 
(vermuthlich Flößen), einen Vorrath Oehl zu ihrem Bedarf, 
und sorgte überhaupt sehr gut für seine Unterthanen 30), 
1180 am 29. Juny wurde Ottokar von K. Friedrich I. 
feyerlich zum Herzoge der Steycrmark erhoben, doch schon seit 
1165 findet man in Urkunden den steyerischen Herzogstitel. 
Er war von Kindheit an sehr schwach und kränklich, als 
Jüngling glich er schon einem Greise, und ward spater auch 
aussätzig. Er hatte wohl keine Gemahlinn, wenigstens keine 
Kinder, und da nun der Stamm der steyerischen Ottokare dem 
Aussterben nahe war, so wollte er noch vor seinem Tode für 
das Wohl seines Landes und seiner Unterthanen sorgen, und 
setzte den Herzog Leopold von Oesterreich zum Erben seines 
Herzogthums ein. Ja er übergab öffentlich und feyerlich das¬ 
selbe mit allem seinem Eigenthume, worüber er nicht schon 
früher bestimmt hatte, auf dem St. Georgenberge zu Enns 
am 17. August 1166 an Herzog Leopold VI. und dessen 
Sohn Friedrich I., stellte aber dabey für das Wohl seines 
Landes wichtige Bedingungen fester). Aber schon vor dieser 
feyerlichen Uebergabe hatte er den Entschluß dazu gefaßt, 
und wahrscheinlich einen Vertrag oder ein Vermächtniß darüber 
abgeschlossen, da er selbst u84, als er nach Palästina reisen 
wollte, in einem Schenkungsbriefe an das Salzburger-Dom- 
kapital sagt: »Wir hatten zum Erben eingesetzt Liupold« 32), 
und weil dieser in den Urkunden von Gleink 117Z, 1178, 
ferner in einer Urkunde von Garsten 1177 sich einen Herzog 
von Oesterreich und Steyermark nennt, wenn anders diese 
Jahreszahlen echt sind, was aber nicht wahrscheinlich ist 33). 
30)Graf's Leoben. S. 32. 31) Mon. boic. Vol. 28. e codice 
patav. Const. <®>. 253. Auch im Prevenhnber. S. 3YY. 32) Mon. 
boic. Vol. 28. 33) Kurz, Beytrage. Hl. Bd. S. 311. 315. 
H. Bd. S. 541.
	        
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