Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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neuen Registern versehen. Ueberhaupt sorgte er sehr für die 
Zierde der Kirche und des Gottesdienstes; er kaufte die schönen, 
mit Figuren und Darstellungen von biblischen Geschichten ge¬ 
schmückten Tapeten, welche nach den verschiedenen Kirchenzeiten 
verschieden sind, und die Wände des Tempels zieren. Er schaffte 
mehrere Ornate an, nicht bloß für Garsten, sondern auch für 
Weyer, St. Ulrich uud Neustift. Er ließ die große silberne 
Lampe, 48 Pfund schwer, verfertigen, und das schöne h. Grab, 
welches noch in der Charwoche zu sehen ist, durch Mahler von 
Wien mahlen. 
Als im Jahre 1763 die Pfarre St. Magdalena dem Kloster 
zurückgegeben, und P. Marian Kammerhofer dort Pfarrer 
wurde, bauete Abt Maurus den Pfarrhof. 1784 wurde di- 
Pfarre zu St. Ulrich errichtet, daher erbauete er auch dort die 
Wohnung für den Priester, und dann das Schulhaus, eben so 
ist das Schulgebäude in Aschach und Dammbach sein Werk. 
Da in diesem Jahre das Kloster Gleink aufgelöset wurde, ka¬ 
men viele Mitglieder desselben nach Garsten. Maurus hatte 
durch sein Ansehen die Auflösung seines Stiftes noch immer 
verhindert, mitten unter den großen Umwandlungen, die in und 
um Steyer vorflelen, und es würde noch länger fortgeblüht 
haben, wenn nicht der Tod plötzlich dem Leben des Abtes ein 
Ende gemacht hätte; er war nur drey Tage an einer heftigen 
Lungenentzündung krank, und starb am 17. Dezember 1786 im 
60. Jahre seines Alters. Da nun durch ein k. k. Dekret die 
Begräbnisse in den Kirchen und deren Grüften schon verbothen 
waren, so wurde seine Leiche vom Herrn Dechante Michael 
Wessiken, Pfarrer in der Vorstadt zu Steyer, im Gottesacker 
eingesegnet und begraben. Ein Grabstein zeigt die Stätte an, 
wo der letzte Abt von Garsten ruht, und ist mit der einfachen, 
aber großartigen Inschrift versehen: 
Hier ruht Maurus Gordon, der letzte Abt von Garsten, 
der erste unter dieser Erde. 
Und nicht lange überlebte das Stift seinen Abt; schon am 
t. May 1787 wurde es ausgeloset. Es waren damahls 47 Pro¬ 
fessen, Wolfgang und Mariniiliün (Haas) studierten noch in 
Wien, und hielten dann am 30. September ihre erste heilige 
Messe. Die meisten Garstner blieben auf den Pfarren, wo sie 
früher waren; einige kamen nach Kremsmünster, Andere dien-
	        
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