Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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Ihre Wohnung aber war bey dem Schiffmeister Wolfgang 
Petz/ der sie auch diese ganze Zeit unentgeldlich mit den Be¬ 
dürfnissen des Lebens versah. 
1762 wurde in den österreichischen Staaten, die Nieder¬ 
lande, Tyrol und Ungarn ausgenommen, die Konscription ein¬ 
geführt, um dem Feinde schneller ein Kriegsheer entgenstellen 
zu. können. 
1763 am 15. Februar wurde zu Hubertsburg der Friede 
zwischen Oesterreich , Sachsen und Preußen geschlossen, und 
so dem langwierigen Kriege ein Ende gemacht. 
1764 am 29. Ium) war in der Umgegend ein fürchterli¬ 
cher Hagel, welcher die Feldfrüchte und Bäume verwüstete. 
Gegen Ende des Jahres schrieb der Abt von Garsten an den 
Magistrat, daß er die Straße hinaus erweitern, und an der¬ 
selben Kastanienbäume setzen wolle, welches auch im folgenden 
Jahre geschah; noch zieret die schöne Allee diese Gegend. 
Die Errichtung des Benefiziums zu St. Anna, wegen 
welcher schon 1764 eine Kommission abgehalten worden war, 
wurde nun auch von Passau bestätigt. Es wurden 4000 fl. zu ■ 
4 Prozent für den Benefiziaten angelegt; der erste war Joseph 
Dabon, Kaplan zu Lahkirchen. 
Am 26. März 1765 wurde der Bau des Rathhauses in 
einem schönen Style begonnen; Anton Mayrhofer, Stadtkäm¬ 
merer und Gastgeber, leitete denselben ; er wurde aber erst nach 
mehreren Jahren vollendet. 
Am 18. August starb K. Franz I. am Schlagflusse zu 
Innsbruck; dessen Sohn Joseph, welcher schon im vorigen 
Jahre zum römischen Könige erwählt worden war, nahm nun 
den Kaisertitel an. Er wurde von Maria Theresia zum Mit- 
reg echten ernannt, und beschäftigte sich vorzüglich mit der Or¬ 
ganisation des Heeres. Sein Bruder, Erzherzog Leopold, er¬ 
hielt. vermöge des Hausvertrages Toskana. 
Am 4. November starb der Stadtpfarrer Roman Christ¬ 
mann; ihm folgte in dieser Würde Anselm Egger, Doktor der 
Philosophie und der Rechte. 
1766 war in Steyer und Garsten in der Nacht des 2h. 
bis 27. Februar ein starkes Erdbeben, welches jedoch ohne be¬ 
deutenden Schaden abging, daher auch ein Danksest geseyerr 
wurde. 177! wurde der vordere Theil des Rathhauses vollen-
	        
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