Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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dann eine halbe Stunde unterhalb, vom Einflüsse des Raming- 
baches in dieselbe, die Gränze zwischen dem Lande ob und un¬ 
ter der Enns bildet. Sie endet ihren Lauf eine halbe Stunde 
von der Stadt Ennö beym Tabor, fast gegenüber von Mauth- 
hausen, indem sie sich in den großen, vaterländischen Strom, 
die Donau, ergießt. .Sie trug anfangs nur Flöße; aber Hanns 
Gasteiger, ein Zimmermann aus Tyrol, welcher auch den gro¬ 
ßen Rechen zu Reifling bauete, richtete um 157? durch Weg¬ 
räumung der großen Steine und Erhebung des Weges an den 
Ufern dieselbe so zu, daß man von Hifelau angefangen mit 
Schiffen fahren konnte. Jetzt wird die Enns immer von Weis- 
senbach an befahren; sie trägt Flöße und kleinere Schiffe, 
bringt Holz, Kohlen und Eisen nach Steyer; von da fah¬ 
ren schon größere Schiffe mit den verfertigten Eisenwaaren 
in die Donau hinab, zur größeren Reise in ferne Gegen¬ 
den hin?). 
Der andere Fluß ist die liebliche Steyer; ihre Fluthen 
sind so rein und klar, daß man leicht jedes Steinchen auf 
dem Boden erblickt; ihr Ursprung ist im Baumschlager-Reut, 
am Anfange des Hinterstoder-Thales im sogenannten Taschen- 
vrtel, mitten unter den höchsten Gebirgen Oesterreichs. Sie 
strömt dann durch das Stoderthal, und bildet unweit vom 
kleinen Priel den herrlichen Strumboding - Wasserfall, indem 
sie sich immer enger zusammen zieht, und mit fürchterlichem 
Gebraust mehrere Klafter tief in ein großes, sehr tiefes Becken 
hinabstürzt. Bey - der Steyerbrücke in der Steyrling, wo sie 
aus dem Stodcrthale heraus eilet, nimmt sie die Teichel auf, 
welche fast so bedeutend als sie selbst ist, von Spital und 
Windischgarstön kommt, und ihren Ursprung aus dem Wildste 
auf der Brunsteiner-Alpe, ungefähr vier Stunden von Spi¬ 
tal, hat. Die Teichel nimmt auf den Trattenbach, Thambach, 
Rettenbach und die Pießling. 
Die Steyer fließt nun fort tief unten zwischen den Ber¬ 
gen, wo das romantische Klaus (das alte Tutatio der Rö¬ 
mer) erhaben die Gegend beherrscht, durcheilt das Mollner- 
2) Die Enns kommt in alten Urkunden unter dem Nahmen Ona- 
sus ,Anisus, EnisuS, Anesus, Anseus vor.
	        
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