Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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K. Friedrich selbst dahin, wurde von den Bürgern herrlich 
empfangen, hielt sich dort drey Monathe auf, und erhob Wien 
zur freyen Reichsstadt mit großen Privilegien. Da er die 
Sache für beendigt hielt, so kehrte er nach Deutschland zurück, 
und bestellte Eckberten von Andechs zum Statthalter, welcher 
aber am 5. Juny 1237 starb. H. Friedrich eroberte nun 
schnell wieder sein ganzes Land bis an den Inn herauf, also 
auch Enns und Steyer. 1239 war er im Schlosse daselbst, 
und bestätigte die Privilegien von Gleink; i24o ergab sich 
auch Wien an ihn durch Hunger gezwungen, der Herzog gab 
Gnade, aber der Rang einer freyen Reichsstadt hörte auf. 
Endlich geschah auch die Aussöhnung mit dem Kaiser, 
der sogar den Gedanken faßte, Oesterreich zu einem Königreiche 
zu erheben, welches aber nicht zu Stande kam. 
Indessen drohte unserm Vaterlande eine fürchterliche Ge» 
fahr 1241 durch die wilden mongolischen Horden, die aus 
Asien eingebrochen waren, Pohlen und Rußland erobert, die 
Ungarn auf's Haupt geschlagen hatten. Sie erschienen zwi¬ 
schen Wien und Neustadt, aber bey H. Friedrich's Ankunft 
mit dem Heere, zogen sie sich weiter zurück. 
1246 begann Bela, Ungarns König, im Bunde mit den 
Böhmen, Bayern und Kärnthnern den Krieg gegen H. Fried¬ 
rich. Dieser schlug zuerst die Böhmen und Kärnthner, und 
zog dann gegen Bela los. Am l 5. Juny geschah die Schlacht 
an der Leytha, Friedrich siegte, aber in der Hitze der Ver¬ 
folgung wurde sein Pferd von einem Pfeile getroffen, und 
stürzte auf ihn. Während er sich losmachen wollte, stieß ihm ein 
Frangipani den Speer durch das Auge; er starb, der letzte 
vom Heldenstamme der Babenberger, ohne Nachkommen von 
seinen drey Gemahlinnen, ohne Bestimmung eines Nachfolgers. 
Nun begann für Oesterreich und Steyermark eine schreck¬ 
liche Zeit, Unordnung und Zwietracht riß unter den Edlen 
des Landes ein, Rauben und Plündern, Mord und Brand 
war an der Tagesordnung, wie die Garstner- Annalen von 
den Gegenden an der Enns und Traun berichten4i). Zwar 
erklärte K. Friedrich II. diese Provinzen als dem römischen 
Reiche heimgefallene Lehen, und schickte Otto von Eberstein 
4i) Prevenhuber. S. r«.
	        
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