Volltext: Józef Piłsudski Militärische Vorlesungen (Band III / 1936)

128 
MILITÄRISCHE VORLESUNGEN 
von Janow nach Lublin den Vorplatz eines Herrenhofes zu 
passieren pflegten. Solcher reitenden Boten gab es viele, 
und es wäre nicht schwer gefallen, sie abzufangen. Indessen 
fielen nur zufällig Stafetten in die Hände der Aufstän¬ 
dischen. 
In den Anweisungen für den Aufstand findet man nichts 
von einem diesbezüglichen Plan. Vielleicht war es einzig 
und allein der Wojewode von Kalisz, Bronislaw Rudzki, der 
als einer der Anführer des Aufstandes in seinem Aktions¬ 
plan für die Wojewodschaft Kalisz einen Entwurf dafür 
aufgestellt hatte, wie man die einzelnen russischen Garni¬ 
sonen voneinander abschneiden sollte, um ihnen den Ver¬ 
kehr miteinander zu erschweren. Aber dieser Plan ist erst 
zu einer Zeit entstanden, als die Initiative bereits in den 
Händen des Feindes war und jegliches Vorhaben durch ihn 
leicht beseitigt werden konnte, nicht aber zu jener Zeit, als 
die Initiative noch in polnischen Händen lag und es vor 
allem darauf ankam, sie auch in der Hand zu behalten. 
Der Versuch mißlang deswegen völlig, weil die russischen 
Abteilungen jedweden derartigen Versuch von vorneherein 
vereitelten. 
Diese Frage scheint mir sehr wichtig. Daher möchte ich 
etwas deutlicher die Aktion darstellen, die von den Auf¬ 
ständischen ausgeführt werden konnte, und auch die Fol¬ 
gen, die sie nach sich gezogen hätte. 
Wenn auf einer Heerstraße der Verkehr unsicher wird, 
so zwingt dieser Umstand zur Sicherung der Verbindungen, 
die diesen Weg benutzen. Dazu gelangt man entweder durch 
Verstärkung des Schutzes für die Stafetten oder durch Ver¬ 
größerung der Zahl derjenigen Truppen, die nicht für un¬ 
mittelbare Kriegshandlungen verwandt werden, oder man 
gewährt den am meisten bedrohten Stellen militärische Dek-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.