Volltext: Józef Piłsudski Militärische Vorlesungen (Band III / 1936)

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MILITÄRISCHE VORLESUNGEN 
Aufmerksamkeit, von wo sich Heerstraßen nach allen Rich¬ 
tungen hinzogen. Daneben hätte man auf die Eisenbahn¬ 
linien achten müssen, hauptsächlich auf die St. Petersbur¬ 
ger Strecke, die Warschau mit dem übrigen russischen 
Reich verband. Obgleich dazumal die Eisenbahnen nicht 
eine solche Bedeutung wie heute besaßen, so waren sie 
doch für den Krieg von 1863 von großer Wichtigkeit. Da¬ 
durch, daß die St. Petersburger Strecke nicht vom Auf¬ 
stand beherrscht wurde, finden wir gleich im ersten Monat 
einen Zufluß von Truppen von auswärts, die diese Strecke 
benutzten. Zwei Regimenter Kavallerie kamen gerade auf 
diesem Wege nach Warschau. 
Die telegraphischen Verbindungen waren zwar zunächst 
unterbrochen worden. Aber in sehr schneller Zeit wurden 
sie wiederhergestellt, und obwohl man sie später noch 
manchmal beschädigte, so blieb doch der Telegraph ständig 
in den Händen der Russen und diente dazu, die Anordnun¬ 
gen gegen den Aufstand miteinander in Einklang zu brin¬ 
gen. Indessen könnten wir uns leicht vorstellen, daß die 
Beschädigung von Telegraphenleitungen keine Schwierig¬ 
keiten bereitet hätte. Es genügte, der Sache mehr Aufmerk¬ 
samkeit zuzuwenden, um den Telegraph überhaupt außer 
Tätigkeit zu setzen. 
Dasselbe trifft für die reitenden Boten zwischen den ver¬ 
schiedenen Truppenteilen zu. Wenn wir über die Kriegs¬ 
tätigkeit während dieses ersten Jahres des Aufstandes nach- 
lesen, so sehen wir, wie diese Störung der Verbindungen 
zwischen den Truppenteilen ganz zufällig vor sich ging. 
Nur die Chaussee nach Brzese, die am besten von den Auf¬ 
ständischen beherrscht war, bereitete den Russen viel Sor¬ 
gen; denn die Verkehrsverhältnisse kamen in diesem Ab¬ 
schnitt lange Zeit hindurch nicht in einen Zustand, der eine
	        
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