Volltext: Sammlung von Nachweisen für die Verletzungen des Völkerrechtes durch die mit Österreich-Ungarn Krieg führenden Staaten [Hauptbd.] ; ([Hauptbd.] ; 1915)

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sind sie nicht sicher. Viele unter den Gefangenen sterben infolge des unbe 
schreiblichen Elends; mannigfaltige Krankheiten dezimieren die Kerben unserer 
in Gefangenschaft geratenen Soldaten. Für die Pflege der Verwundeten wird 
absolut nicht gesorgt. Die Bekleidungsstücke der Gefangenen werden abge 
nommen und unter die Serben verteilt, hingegen erhalten unsere gefangenen 
Soldaten Lumpen. 
Ich bemerke schließlich, daß österreichische, beziehungsweise ungarische 
Internierte des Zivilstandes von den serbischen Behörden unter allerlei Schikanen 
zur Annahme der serbischen Staatsbürgerschaft gezwungen werden. 
Vorgelesen, geschlossen, gefertigt. 
Bertoni m. p., Viktor Koren m. p. 
k. u. k. Konsul. 
Georg Keichmann m. p., 
IIonorarbeamt(T. 
145. 
Baron Buriän an die k. u. k. Missionen in neutralen Staaten. 
Wien, 30. Jänner 1915. 
Wie das k. u. k. Verteidigungsbezirkskommando in Avtovaö (Herzegowina) 
meldet, hat die k. u. k. Grenzschutzkompagnie Nr. 5 am 24. Oktober v. J. 
nach einem Gefecht in der Gegend von Kobila glava zwanzig österreichisch 
ungarische Soldaten beerdigt, welche von montenegrinischen Truppen ver 
stümmelt worden waren: Einem Manne waren die Geschlechtsteile vom Nabel 
abwärts herausgeschnitten; ein anderer wies drei Bajonettstiche in der Brust 
auf, das Bajonett war in den Wunden gedreht worden; einem dritten war ein 
Arm abgehackt. Alle anderen hatten die Kehle durchschnitten und zeigten 
Spuren von Bajonettstichen auf dem Kopf, am Kumpf und auf den Fußsohlen. 
Nur zwei der Opfer dieser Grausamkeiten waren schwer verwundet, als sie in 
die Hand des Feindes fielen. 
Am 25. Oktober v. J. wurden nach einem Gefecht bei Skakavci, (Herzego 
wina) 135 österreichisch-ungarische Soldaten mit durchschnittener Kehle auf 
gefunden. 
Ich verständige von diesem barbarischen Vorgehen unter einem die hiesigen 
Vertreter der neutralen Mächte und lasse dagegen bei der montenegrinischen 
Regierung Protest einlegen.
	        
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