Volltext: Sammlung von Nachweisen für die Verletzungen des Völkerrechtes durch die mit Österreich-Ungarn Krieg führenden Staaten [Hauptbd.] ; ([Hauptbd.] ; 1915)

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Bauch aufgeschlitzt und mit Mais angefüllt war; ein Soldat mit ausgestochenen 
Augen, in deren Höhlen üniformknöpfe gepreßt waren; ein Soldat an einen 
Baum gekreuzigt ohne Kopf und Arme. 
Die Einwohner von Schabatz und der umliegenden Örtlichkeiten haben — 
zumeist von rückwärts — unsere Truppen, besonders Offiziere und Patrouillen, 
beschossen, selbst als Schabatz schon seit 24 Stunden von uns besetzt 
war; die Schuldigen wurden dem Eechte gemäß füsiliert. Aus einer Fabrik in 
Schabatz schossen Individuen wiederholt auf unsere Mannschaft, vom Schorn 
stein dieser Fabrik auf Offiziere, die ihre Mahlzeit nahmen. Die Fabrik wurde 
eingeäschert. Bei Miohar wurden mehrere Einwohner, welche auf unsere vor 
beiziehenden Soldaten gefeuert hatten, gefangengenommen. Eine schwangere 
Frau darunter, die von einem Offizier ihres Zustandes wegen in Freiheit ge 
setzt worden war, schoß diesen Offizier von rückwärts mit einem Revolver 
nieder. Während eines Kampfes bei Tekeriche hißte die serbische Truppe 
eine weiße Fahne, der österreichisch-ungarische Befehlshaber ließ das Feuer ein 
stellen und näherte sich den Serben, die ihn auf 300 Schritte mit mörderischem 
Feuer empfingen. Ein Mädchen von zwölf Jahren verletzte einen Artilleristen, 
der gerade Wasser schöpfte, mit einem Flintenschuß. Mit Vorliebe feuern die 
serbischen Truppen auf unsere Ambulanzen. Sanitätssoldaten, welche einen ver 
wundeten Obersten transportierten, wurden aus nächster Nähe erschossen. 
125. 
Freiherr von Giesl an Graf Berchtold. 
Standort des k. u. k. Armee- Oberkommandos, 24. August 1914. 
Aus dem Baume der unteren Drina wird gemeldet; 
Serbische Truppen massakrieren und verstümmeln Gefangene und Ver 
wundete ; ein Mann von uns wurde ohne Kopf und Arme aufgefunden. 
Beschießung von Verbandplätzen. Serbische Truppen hissen Parlamentärs- 
fiagge und überfallen nach Einstellung unseres Feuers unvermutet unsere 
Truppen. Niohtuniformierte und durch keinerlei Unterscheidungszeichen gekenn 
zeichnete Soldaten 2. und 3. Aufgebots, sowie Komitatschis entledigen sich bei 
Gefahr ihrer Gefangennahme der Waffen und suchen als friedliche Bürger zu 
erscheinen. Serbische Zivilbevölkerung, auch Weiber und Kinder, schießen und 
werfen Bomben, insbesondere heimtückisch und im Rücken der Armee. 
Bei getöteten Komitatschis wurden mit Nägeln und Stücken Kupfervitriols 
geladene Patronen gefunden.
	        
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