Volltext: Sammlung von Nachweisen für die Verletzungen des Völkerrechtes durch die mit Österreich-Ungarn Krieg führenden Staaten [Hauptbd.] ; ([Hauptbd.] ; 1915)

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Die vorgelegte Füllung wurde außerdem mehrmals einer Geschmacksprobe 
in verhältnismäßig großen Mengen unterzogen, wobei keine besondere physio 
logische Wirkung bemerkt werden konnte. 
Das Meerschweinchen, dem man am 16. Dezember den vollständigen Inhalt 
eines Geschosses unter die Haut eingespritzt hat, wies bis jetzt keine nach 
teiligen Folgeerscheinungen auf. 
Auf Grund des obigen kann das vorliegende Geschoß als ein solches von 
Dumdumwirkung betrachtet werden. 
Die Bedeutung der Aaselinfüllung läßt sich folgendermaßen erklären: 
Das Vaselin schmilzt bereits bei niedriger Temperatur und ist schon im 
gewöhnlichen Zustande fast halbflüssig. Beim Auftreffen des Geschosses wird die 
weiche und verhältnismäßig dünne Bleihülle zusammengepreflt und das halbflüssige 
Vaselin nach allen Seiten durch die kleinen Öffnungen herausgeschleudert, so 
daß die Wunde durch die Kraft der ausgestoßenen Masse vergrößert wird. 
Chemischer Referent; Vorstand: 
Ingenieur Fr. Sarnek m. p. Prof. 0. (unleserlich) m. p., 
Oberstabsarzt, 
118. 
Sektionsrat von Wiesner an das k. u. k. Ministerium des Äußern. 
Standort des k. u. k. Armee-Oberkommandos, 16. Jänner 1915. 
Das k. u. k. Armee-Oberkommando übermittelt mir nachstehende Meldung 
der 32. Infanterietruppendivision vom 6. d. M. 
„Bei einem russischen Angriff am 26. Dezember 1914 verlor das 11/86. 
Infanteriebataillon gegen 250 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten. 
Wie mir der Bataillonskommandant meldete, konnte die Identität der bei dieser 
Gelegenheit Gefallenen nach Rückzug des Feindes nicht konstatiert werden, 
da die Leichen vom Feinde vollkommen ausgeraubt und ihnen hiebei auch 
die Legitimationskapseln abgeschnitten worden waren. 
Goiginger m. p., 
Generalmajor,“
	        
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