Volltext: Sammlung von Nachweisen für die Verletzungen des Völkerrechtes durch die mit Österreich-Ungarn Krieg führenden Staaten [Hauptbd.] ; ([Hauptbd.] ; 1915)

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welche Przeworsk verlassen hatten. Mir selbst hat ein Kosak in der Apotheke, 
indem er mich mit dem Gewehr bedrohte, einen Betrag von 35 K und zwei 
Goldringe abgenommen. 
Polizeiinspektor gibt an: 
In der Nacht vom 8. Oktober stahlen mir russische Soldaten 1 Kuh, 
1 Schwein, 24 Hühner und 6 Enten. 
8) F. gibt an: 
Bei mir stahlen russische Soldaten aus dem Keller gegen 150 i Wein, 
150 l Met und 30 l Sirup. Die Einrichtung wurde demoliert. 
A. S. gibt an: 
Die Russen erbrachen mein verschlossenes Geschäft und raubten Galanterie- 
und Wirkwaren und Schuhe im Werte von 30.000 bis 36.000 K. 
Das Protokoll wird mit nachstehender Bemerkung geschlossen; 
Gutshof, Zuckerfabrik und Stadt Przeworsk wurden von den Russen 
tatsächlich vollkommen geplündert. Um den verursachten Schaden aufzunehmen, 
müßte man von Plans zu Haus gehen, da sämtliche Bewohner geschädigt 
wurden. 
Die Hauptgeschädigten wurden durch die Kommission persönlich einver 
nommen, viele der Geschädigten haben die Stadt vor Eintreffen der Russen 
verlassen, konnten daher nicht einvernommen werden. Die Kommission hat 
daher deren Geschäfte und Wohnungen in Augenschein genommen und folgen 
des konstatiert: 
Die Spezereiwarenhandlung des Michael Pretarius ist gänzlich vernichtet 
und ausgeraubt; er hat einen Schaden von zirka 20.000 K erlitten. 
Die Spezereiwarenhandlung des Franz Anaskiewicz ist ebenfalls aus 
geplündert. Schaden zirka 5000 K. 
Der Ausschank des Eisig Ehglert ist ein Bild der Verwüstung. Der Wein 
keller wurde vollkommen ausgeraubt, die Einrichtung demoliert. Der Schaden 
beläuft sich auf zirka 80.000 K. 
Die Lokalitäten des Bezirksgerichtes und die in demselben Gebäude be 
findliche Wohnung des Gefangenaufsehers Weiß sind ganz demoliert. 
Die Wohnungen der Gerichts- und politischen Beamten, welche die Stadt 
vor Eintreffen der Russen verlassen hatten, sind ausgeplündert, alle Möbel 
aufgebrochen und zerschlagen. 
Der Statthaltereioffizial Anton Kwasniak hat am 13. Oktober 1914 das 
Schloß in ürzejowice, Eigentum der Frau von Turnau, persönlich besichtigt 
und von dem erfahren, daß die russischen Soldaten die Einrichtung 
total zerstört haben. Der Schaden dürfte 100.000 K ausmaohen. 
Kwasniak m. p.
	        
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