Volltext: 1913 und das erste Halbjahr 1914 (Dritter Band / 1922)

Der Hinweis auf die glatte, nahezu einmütige Annahme analoger, 
aber noch viel weitergehender Anträge in den fremden Staaten vermöchte 
einer solchen Maßnahme noch weiteren Nachdruck zu verleihen. 
Wien, am 27. Juli 1913.“ 
Conrad m. p. 
Auch während der Manöver in Böhmen verließ mich diese Sorge 
nicht. Ich sandte von Chotowin einen a. u. Vortrag, Gstb. Res. Nr. 3921 
vom 13. September 1913, an die Militärkanzlei Seiner Majestät, dessen 
Inhalt dem nachstehenden, von der Militärkanzlei verfaßten und Seiner 
Majestät vorgelegten Auszug zu entnehmen ist: 
„Nr. 2468. 
M. K. S. M. 
Präs. 15. September 1913. 
Vortrag des Chefs des Generalstabes 
d. d. 13. September 1913, Gstb. Res. Nr. 3921 
mit der a. u. Bitte, der imgeschmälerten Annahme der demnächst zur 
Verhandlung gelangenden militärischen Vorlagen die Allerhöchste impe¬ 
rative Einflußnahme Allergnädigst zuzuwenden. 
Angesichts der in nächster Zeit beginnenden Verhandlungen über 
die militärischen Vorlagen, die das Kriegsministerium und die beiden 
Landtesverteidigungsministerien Seiner Majestät a. u. unterbreitet haben, 
wagt es der Chef des Generalstabes, um die Allergnädigste Unterstützung 
für die ungeschmälerte Annahme dieser Maßnahme zu bitten. 
Die Anträge sind mit der größten Selbstbeschränkung auf das unum¬ 
gängliche Mindestmaß reduziert, das sich für die Monarchie durch die 
infolge der Balkanereignisse schwieriger gewordene militärische Lage 
und durch die militärischen Fortschritte aller unserer Nachbarn ergibt. 
Während unsere voraussichtlichen Gegner ebenso wie unsere Verbünde¬ 
ten mit den größten Opfern am Ausbau ihrer Wehrmacht arbeiten, 
beschränken sich die gegenwärtigen Vorlagen für das Heer und die beiden 
Landwehren ohne jede Vergrößerung der Armee nur auf die Hebung 
des inneren Wertes und der Kriegsbereitschaft durch Behebung der 
Standesmisere und Schaffung ausreichender Friedensstände bei der Haupt¬ 
waffe, der Infanterie, dann auf Maßnahmen zur ausreichenden Dotierung 
der Armeekörper mit Kavallerie, mit technischen Truppen, namentlich 
aber mit der bei uns an Zahl bedenklich inferioren Artillerie. Die mit 
den jetzigen Vorlagen verbundenen Maßnahmen sollen nicht mehr als 
die breite Lücke schließen, die zwischen dem Programm der Wehr- 
519
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.