Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

Nun fragt es sich aber weiter, ehe die Angriffsartillerie voll beschafft 
ist — indes jedoch die Werke südöstlich Gemcna gebaut sind — ob die 
dermalen gegen Chiusaforte und Comielli bestimmte Angriffsartillerie 
dort, oder aber gegen die Südfront von Gemona verwendet werden soll; 
mit Rücksicht auf das Obdargelegte hat letzteres zu erfolgen, da auf ein 
Niederkämpfen der hintereinanderliegenden Werke Chiusaforte (Festa), 
Comielli, Osoppo in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist, da ferner für die 
Operationen der Hauptkraft die Bekämpfung der Werke des Süd- und 
Südostgürtels des Raumes von Gemona erforderlich ist, und da endlich 
allen diesen Befestigungen am besten von Süden aus beizukommen ist. 
Ist es gelungen, die Werke Tricesimo, Pagnacco, S. Margherita, 
Fagagna, Castel d'Arcano zu nehmen, dann ist der Feind auf den Raum 
Ragogna, Osoppo, Comielli eingeengt. 
Es wird weiter festzustellen sein, wie viel eigene Kräfte im Kanaltal 
zu versammeln sein werden, bezw. wohin ein Überschuß zu geben ist. 
Als Basis für all dies hat eine Berechnung zu erfolgen, mit welchen 
Kräften der Gegner am Tagliamento zu gewissen Terminen, insbesondere 
zirka am 10., 16., 20. Mobilisierungstag aufmarschiert sein kann, so wie ich 
dies seinerzeit für die anderen Aufmarschvarianten befohlen habe. Speziell 
wird darzustellen sein, wie viele Truppen zu den gedachten Terminen im 
befestigten Raum von Osoppo—Gemona versammelt sein könnten; damit 
es nicht geschehe, daß gegen diesen Raum eigenerseits mehr Kräfte 
angesetzt werden, als es mit Rücksicht auf jene des Feindes nötig erscheint. 
Es fällt nicht in den Rahmen dieser Direktiven, zu erwägen, inwieweit 
es möglich erschiene, sich der Höhen und Werke von Tricesimo, Pagnacco, 
Arcano, Margherita, Fagagna durch einen (eventuell nächtlichen) überfalls¬ 
weisen Angriff zu bemächtigen, doch müssen auch hiefür die Vor¬ 
bereitungen getroffen werden, darunter auch jene für einen Pionierangriff 
mittelst Sprengmitteln. 
Die Vorverlegung der Befestigungen an die Tagliamento-Linie 
bedingt aber Vorsorgen noch in anderer Richtung. 
Mit dieser Vorverlegung hat sich die Gefahr einer gewaltsamen 
Störung unseres Aufmarsches am Isonzo wesentlich erhöht, da ja der 
Feind die befestigten Räume kaum ohne Truppen lassen, also jedenfalls 
hier neue Garnisonen etablieren wird. 
Alle Maßnahmen zum Schutz dieses Aufmarsches sind daher zu 
treffen und bezügliche Anträge zu stellen. 
Die weitere Ausgestaltung des Landwehrregiments 27 (noch 6 Komp, 
als Gebirgstruppe), die Verlegung eines Infanterieregiments nach Tol- 
mein, eines Kavallerieregiments nach Laibach sind diesbezügliche, 
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