Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

Bogicevic fährt fort: 
„Gibt es ein größeres Armutszeugnis für die Politik aller Gro߬ 
mächte ohne Ausnahme? Dieser eine Satz zeigt, in welche traurige und 
beschämende Lage die Großmächte durch ihr gegenseitiges Mißtrauen 
gekommen sind, daß eigenes Sein oder Nichtsein, das Wohl und Wehe 
Englands, Frankreichs, Deutschlands von der Gnade und dem Ehrgeize 
einzelner Politiker und Fanatiker kleinster Staaten weniger fort¬ 
geschrittener Kultur, eines Pasic, über den ein Sasonow schützend 
seine Hand ausbreitete, abhängen konnte.“ 
Sehr interessant sind die dem Werke beigeschlossenen dokumen¬ 
tarischen Anlagen; wie: 
Die russisch-bulgarische Militärkonvention vom Jahre 1909, in deren 
Artikel 5 es heißt: 
„In Anbetracht dessen, daß die Verwirklichung der hohen Ideale der 
slawischen Völker auf der Balkanhalbinsel, die dem Herzen Rußlands so 
nahe stehen, nur nach einem günstigen Ausgange des Kampfes Rußlands 
mit Deutschland und Österreich-Ungarn möglich ist,“ etc. etc. 
In einem Telegramme des serbischen Gesandten Ristic aus Bukarest 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad vom 13. November 1912 
heißt es hinsichtlich des Rates, den die Gesandten Rußlands und Frank¬ 
reichs als Freunde Serbien geben: „Es sei besser, daß Serbien, welches 
mindestens zweimal so groß würde als es bisher war, sich kräftige und 
sammle, um möglichst vorbereitet die gewichtigen Ereignisse 
abzuwarten, die unter den Großmächten eintreten 
Sehr bezeichnend ist nachstehendes Telegramm des serbischen 
Gesandten in Petersburg an das Ministerium des Äußern in Belgrad vom 
29. April 1913: 
„Wiederum sagte mir Sasonow, daß wir für künftige Zeiten arbeiten 
müssen, da wir viel Land von Österreich bekommen werden. Ich ent- 
werden, wenn wir Bosnien und andere Länder Österreichs bekommen.“ 
Dr. Bogicevic bringt auch vollinhaltlich den bulgarisch-serbischen 
\7pr4rarr unm OQ FVhpr 1010 rlp-r auf rlpri Ralkanlrripo* ah-zipH-p itnrl rlpQQPn 
müssen.“ 
gegnete ihm, daß wir Monastir (Bitolia) gerne den Bulgaren geben
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.