Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

kurzfristige Kriegsmateriallieferungen; Ansammlung an rollendem Material 
für Truppentransporte in den Eisenbahnknotenpunkten, Ergänzung der 
Kohlenvorräte der Bahnen, Anhäufen von Mehrvorräten an Verpflegung 
in den Grenzmilitärbezirken und in den Festungen, Ausrüstungsarbeiten 
in Nowo-Georgiewsk, Iwangorod, Brest, Grodno, Befestigungsarbeiten 
bei Dubno und am Zbrucz; Aufstellung des Bahnschutzes in den Grenz¬ 
militärbezirken; Truppenverlegungen gegen die Grenze, Absicht, das 
V. Korps (aus Woronesch) nach Polen zu verlegen; Rückbehaltung des 
ausgedienten Jahrganges, wodurch der Gesamtfriedensstand von 1,200.000 
auf 1,600.000 erhöht erschien; Fälle von Indisziplin infolge dieser 
Maßnahme; Mobilisierung der Schwarzen Meer-Flotte. 
Die politische Situation kennzeichne sich durch die Tendenz, jetzt 
einem Weltkrieg auszuweichen, wenn aber jetzt durchaus dazu gezwungen, 
ihn wenigstens bis 1913 zu verschieben; die äußere und innere Situation 
lasse einen großen Krieg derart unerwünscht erscheinen, daß selbst die 
Kriegspartei in ihren Bestrebungen nachgelassen habe. 
Nach Bericht vom 2 0. Dezember werde die Grenzwache 
im Spreng- und Telegraphendienst ausgebildet; in Kielce seien Flug¬ 
zeuge eingetroffen; Truppen wurden nach Kremieniec, die 2. kombi¬ 
nierte Kosakendivision nach Kamienecpodolsk verlegt; die Aufstellung 
der Truppentrains erfolge auch im Innern des Reiches; Lokomotiven und 
Waggons werden in Brest, Skarzyska, Radziwilow und Kiew bereit¬ 
gehalten ; die Reserveoffiziere erhielten Befehl, die Feldausrüstung 
anzuschaffen; auch aus dem Don-Gebiet seien Freiwillige nach Serbien 
abgegangen. 
Laut Bericht vom 21. Dezember erhalten durch das Rück¬ 
behalten des ausgedienten Jahrganges die Kompagnien eine Stärke von 
215 Mann, inklusive Rekruten, die Eskadronen eine solche von 180 
Reitern, die Batterien von 200 Mann, also nahezu den Kriegsstand. 
Der Bericht vom 23. Dezember meldet Befestigungsarbeiten 
bei Cholm, Materialtransporte von Kiew in der Richtung Zdolbunowo 
und Zmerinka; den Ankauf von Verpflegung im Nordkaukasus; endlich 
mehrfache Disziplinwidrigkeiten. 
Soweit die wesentlichsten Nachrichten für die Zeit bis 23. Dezem¬ 
ber 1912. 
Am 15. Dezember hatte ich folgendes Schreiben des Ministers des 
Äußern erhalten: 
„Euer Exzellenz! 
Mit lebhafter Freude habe ich die Nachricht von Ihrer Ernennung 
zum Chef des Generalstabes erhalten und erlaube mir Ihnen hiezu von 
Herzen Glück zu wünschen. 
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