Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

Angriffsdetachement bestimmt und ausgerüstet würde, welches, über 
den Kreuzberg vorgehend, den Mte Tudajo, Col Vidal und die Werke 
bei Vigo zu nehmen, dann gegen die alten Werke von Pieve di Cadore 
vorzugehen, endlich das Werk Pian del Antro in der Kehle anzugreifen 
hätte. 
Schon im Frieden wäre die jetzt noch recht mindere Kreuzbergstraße 
auszubauen, so daß nach Wegnahme der obgenannten Befestigungen 
eine Automobillinie Innichen—Pieve di Cadore—Belluno der 3. Armee 
zur Verfügung stände. 
Seit dem Ausbau von Nord- und Südfriaul, welche die Kommuni¬ 
kationen in der Ebene so wesentlich unterbinden, hat die Bedeutung der 
obgenannten Linie an Dringlichkeit zugenommen, sodaß besondere 
Maßnahmen zu ihrer Eröffnung gerechtfertigt erscheinen, umsomehr, als 
die allerdings leichter zu eröffnende Straße Pieve—Cencenighe—Agordo 
erst für ein späteres Stadium der Offensive in Betracht kommen kann. 
Wenn im Vorstehenden auch die Notwendigkeit dargelegt wurde,, 
die Truppen durch Ausrüstung mit Tragtieren für die Operationen 
möglichst mobil und vom Wegnetz unabhängig zu machen, so verlangt 
doch einerseits die Fortbringung verschiedenen schwereren Materials 
(Geschütze, schwere Munition, Brückenmaterial etc.) die eheste Her¬ 
richtung von Fahrwegen und wird aber auch anderseits für das 
möglichst fließende Fortbringen der Tragtiere die gründliche Aus¬ 
besserung minderer Saumwegstrecken erforderlich, dies besonders über 
die Venetianer Alpen. Reichlichste Vorsorge an Arbeitskräften und 
Arbeitswerkzeugen, resp. Material für diese Herstellungen ist daher 
unerläßlich. 
Was die fahrbaren Verbindungen anbelangt, so wäre es sehr 
mißlich, wenn die 3. Armee einzig und allein auf die Plöckenstraße 
angewiesen wäre, nicht nur weil diese den enormen Verkehr kaum aus- 
halten würde, sondern auch, weil es seine großen Schwierigkeiten haben 
dürfte, von ihr aus den ganzen Train wieder nach seitwärts zu verteilen. 
Es wäre daher sehr erwünscht, den Weg von Kronhof zum Promoser 
Törl als Straße auszubauen und dann nach Cleulis oder Timau fort¬ 
zusetzen. In gleicher Weise wäre der Weg von Tilliach zum Tilliacher 
Joch und jener von Lugau zum Mitterjöchel fahrbar herzustellen. 
Für alle diese Arbeiten empfiehlt es sich, Zivil-Straßenbauingenieure 
heranzuziehen und dies schon im Frieden zu organisieren. 
Da es im Verlauf der Operation notwendig werden kann, den 
oberen Tagliamento, welcher zur Hochwasserzeit nicht furtbar ist, mit 
künstlichen Mitteln zu übersetzen, so muß auch hiefür vorgesorgt 
werden, eine diesbezügliche, schon im Frieden vorzunehmende Rekognos¬ 
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