Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

Allerdings hätten auch hier vorgehende Truppen den Eingang ins 
Frisonetal im Feuer des Mte Tudajo zu passieren, aber nur auf einer 
kurzen Strecke und auf einer Entfernung von über 8000 Schritten; 
zudem ließe sich selbst diese Stelle über Granvilla umgehen. 
Ein entsprechendes Detachement müßte natürlich an der Kreuz¬ 
bergstraße verbleiben, um feindlichen Unternehmungen gegen das 
Pustertal Schranken zu ziehen und die Befestigungen von Vigo— 
Lorenzago im Norden abzuschließen. 
2. Das zweite, sich dem Vorwärtskommen der 3. Armee empfindlich 
entgegenstellende fortifikatorische Hindernis ist der Mte Festa. Nicht 
nur, daß derselbe das Vorwärtskommen der von Pontafel über Moggio 
vorgehenden eigenen Kräfte hemmt, beherrscht er auch die Gegend von 
Tolmezzo und damit die von Paularo und Paluzzo kommenden Straßen, 
sowie den von Tolmezzo in das Tal von Arzino führenden, für das 
Vorwärtskommen der 3. Armee erforderlichen Weg. Die Nieder- 
kämpfung des Mte Festa ist daher für diese eine Notwendigkeit, und 
die hiezu erforderlichen Mittel müssen ihr gegeben werden. Dies 
bedingt die Beteilung mit, so weit möglich, schweren Mörsern und die 
Aufbietung aller Mittel, um die für ihre Fortbringung nötige Straße 
ehestens herzustellen. Als solche kommt jene über den Plöcken vor 
allem in Betracht, aber es wird auch anzustreben sein, durch konstruktive 
Einrichtungen es zu ermöglichen, schwere Mörser — mindestens zwei, 
womöglich vier — auch auf minder guter Straße vorwärts zu bringen. 
Überdies wird gegen den Mte Festa der Handstreich und Pionier¬ 
angriff zu versuchen, daher die hier vorgehende Gruppe der 3. Armee 
dementsprechend auszurüsten sein. 
Außer diesen beiden, sich den Armeeflügeln entgegenstellenden 
permanenten fortifikatorischen Hindernissen wird aller Voraussicht 
nach damit zu rechnen sein, daß der Feind im Höhenterrain südlich 
der Grenzzone, dann am oberen Tagliamento einen auf feldmäßige 
Befestigungen basierten Widerstand leisten wird; diesen zu brechen 
müssen daher alle Divisionen ausreichend mit Haubitzen versehen sein, 
als welche die 10-5 cm-Feldhaubitzen genügen dürften, nur müssen sie 
für den Gebirgstransport eingerichtet sein, was schon im Frieden vor¬ 
gesorgt werden muß. 
Wenn im Vorstehenden das Maß der aus rein operativen Grün¬ 
den erforderlichen Bekämpfung feindlicher Befestigungen festgestellt 
erscheint, so sei jedoch hier nochmals auf die aus Nachschubgründen 
notwendige Niederkämpfung der Befestigungen von Vigo Lorenzago 
und Pieve di Cadore zurückgekommen. Es wäre erwünscht, daß zu 
diesem Zweck ein zum Teil aus Landsturmtruppen gebildetes spezielles 
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