Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

genommen werden, so restringiert sich diese Möglichkeit jedoch, sobald 
die im Zuge befindliche Ergänzung Chiusafortes perfekt ist. Die Nieder- 
kämpfung aller übrigen genannten Werke benötigt jedoch geraume Zeit, 
auch werden Bahn und Straße im Fellatale, weil reichlich miniert, 
bedeutend gestört sein, also langer Zeit zur Wiederherstellung bedürfen. 
Es erscheint daher, soweit es die Kommunikationseröffnung durch 
Bekämpfung der feindlichen Werke betrifft, immer noch zweckmäßiger, 
diese gegen die Befestigungen von Lorenzago—Pieve di Cadore zu richten. 
Bezüglich dieser, im obigen nur vom Nachschubstandpunkt in 
Betracht gezogenen Bekämpfung der feindlichen Werke kommt aber 
vornehmlich auch die operative Rücksicht in Betracht. 
Das einfache Vorwärtskommen der Truppen der 3. Armee findet 
nämlich zwei erhebliche fortifikatorische Hindernisse, und zwar: 
1. Für die westlichste Kolonne der 3. Armee kommt als günstigste 
Marschlinie die Straße von Innichen über den Kreuzberg nach Comelico 
in Betracht. Diese liegt aber seit Errichtung der granatsicheren Panzer¬ 
batterie Mte Tudajo im Feuer dieses Werkes, und zwar in der Strecke 
Comelico (St. Stefano) bis S. Pietro im direkten; es kann daher nur 
bei Nacht und Nebel, und dies erst nach Zurückwerfen aller feindlichen 
Außentruppen (Beobachtern), gehofft werden, hier unbehelligt durch¬ 
zukommen — ein Zustand, der im Hinblick auf Nachschub, Wagen- oder 
Autoverkehr etc. wohl nicht in Kauf genommen werden kann, so daß es 
also nötig wird, das Werk Mte Tudajo niederzukämpfen. Wollte man 
dies mit Haubitzen bewirken, so müßten diese aus Porteegründen am 
Südabfall des Rückens von Dante—St. Antonio etabliert werden, wobei 
sie in wirksames Feuer des Panzerwerkes Col Vidal kämen, so daß auch 
dieses niedergehalten werden müßte. 
Nur weittragende Mörser würden die Möglichkeit bieten, Mte 
Tudajo aus dem Tal von Comelico, also unbelästigt von Col Vidal, zu 
bekämpfen. Die Ausrüstung mit solchen wird daher für die hier vor¬ 
gehende Kolonne der 3. Armee erforderlich. Um bis zur Niederkämpfung 
des Mte Tudajo im Vorwärtsbringen der Truppen nicht aufgehalten 
zu sein, legt es sich nahe, die hiefür in Betracht kommenden Teile der 
bei Innichen—Sillian versammelten Kräfte nicht über den Kreuzberg, 
sondern über Tilliach und das Tilliacher Joch heranzuziehen, dies auch 
deshalb, um sie in eine Richtung zu bringen, aus welcher sie feindlichen 
Flankenstößen von Vigo, Lorenzago gegen die 3. Armee wirksam 
begegnen könnten. Dies verlangt den ehesten und bereits seit Jahren 
angeforderten Ausbau der Straße Sillian—Kartitsch—Tilliach, dann 
möglichst weiter bis zur Grenze. 
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