Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

Würde man die Gebirgszone ohne feindlichen Widerstand und ohne 
besondere Verzögerung durchziehen, so wären hiezu zirka vier Märsche 
notwendig, und zwar: 
1. Comelico, Forni Avoltri, Paluzza, Paularo; 
2. an den oberen Tagliamento; 
3. bis mittwegs der Venezianer Alpen; 
4. in die Ebene (Montereale, Traversia). 
Rechnet man hiezu jedoch noch etwa vier Tage für Gefechte, und 
stellt man die Forderung, daß die Truppen mit einer mindestens vier¬ 
tägigen Verpflegung von Mann und Pferd am Rand der Ebene ein¬ 
treff en, so ergäbe dies die Notwendigkeit, bis zum achten Tage 
12 Rationen mitgebracht zu haben. Trägt der Mann von Haus aus 
4 Rationen*), so wären also 8 Rationen bis zu diesem Zeitpunkt nach¬ 
zuschieben. 
Aber auch für die nächste Folge wird die 3. Armee auf den Nach¬ 
schub durch den eigenen Rayon angewiesen sein, weil die vom Isonzo 
nach West führenden Zuschublinien teils fortifikatorisch gesperrt, teüs 
ganz für die 1. und 2. Armee erforderlich sein werden. 
Also auch dann bleibt es für die 3. Armee notwendig, sich selbst 
im eigenen Rayon ehestens fahrbare Nachschublinien zu schaffen, somit 
teils solche zu bauen, teils solche zu eröffnen. 
In letzterer Hinsicht wäre es wohl am erwünschtesten, wenn es 
gelänge, Bahn und Straße von Pontafel nach Spilimbergo frei zu 
bekommen; dies bedingt aber die Niederkämpfung der Panzerwerke 
Chiusaforte, Mte Festa, Comielli, Osoppo, Ragogna, eventuell noch 
zweier Werke von Nordfriaul. 
Könnte auch, was jedenfalls angestrebt werden müßte, Chiusaforte 
in seiner jetzigen Verfassung durch Handstreich mittelst Pionierangriff 
*) „Es erscheint ohneweiters angängig, dem Mann auch noch mehr 
Rationen mitzugeben; dabei muß vorgtsorgt werden, daß Abwechslung 
in der Kost eintrete, also auch Käse, gekochtes Rind-, Schaf- und 
Ziegenfleisch, geräuchertes Fleisch, Hülsenfrüchtemehl u. dgl. mit¬ 
genommen werden; aus sanitären Gründen überdies reichlich Tee und 
Zucker, womöglich auch Marmeladen; Zucker überdies als Nahrungs¬ 
mittel. 
1878 krankte die Verpflegung mit frischgeschlagenem Fleisch an 
der Unkenntnis der Zubereitung desselben. Durch den von einem 
Intendanzbeamten vorgeschlagenen, bei der 8. Division 1906 in Tirol 
erprobten Modus des Abkochens erscheint dem abgeholfen; letzterer 
wäre der Truppe geläufig zu machen.“ 
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