Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

dieser Armee nunmehr eigentlich zur entscheidenden geworden, vor allem 
insolange, als nicht reichliche Angriffsmittel für die 1. und 2. Armee 
geschaffen sind. Aber auch dann, wenn letzteres der Fall ist, behält die 
Rolle der 3. Armee diese Bedeutung, weil selbst bei ausreichenden 
Angriffsmitteln die Niederkämpfung der italienischen Tagliamento-Befesti- 
gungen geraume Zeit beanspruchen und dem Gegner dadurch so viel Zeit 
gewähren wird, um ausreichende Kräfte in Ostvenetien zu versammeln, 
deren frontaler Widerstand voraussichtlich nur durch flankierendes Vor¬ 
gehen von Norden her zu brechen sein dürfte. 
Legt nun diese kurze Erwägung vor allem nahe, ehestens und mit 
aller Beschleunigung die meinerseits in meiner früheren Dienstesstellung 
als Chef des Generalstabes dringend verlangten Angriffsmittel zu 
beschaffen, so ergibt sich doch auch, insbesondere für die Zeit bis zur 
vollen Beschaffung dieser Angriffsmittel, die Notwendigkeit, die 3. Armee 
in jeder Hinsicht, daher auch hinsichtlich dieser Angriffsmittel, derart 
auszugestalten, daß die Hindernisse, welche sich ihrer dermalen mehr 
als früher entscheidenden Offensive entgegenstellen, rasch und sicher 
beseitigt, respektive überwunden werden können. Ehe ich auf meine 
diesbezüglichen engeren, die 3. Armee betreffenden Anträge zurück¬ 
komme, möchte ich nur im allgemeinen nochmals die Dringlichkeit der 
Beschaffung der Angriffsmittel, d. i. Aufstellung der nötigen Angriffs¬ 
artilleriebataillone und deren Ausrüstung mit schweren Mörsern (30-5) 
betonen und dabei auch auf meine Anträge bezüglich der sonstigen 
Angriffsmittel (Savartinengeschütze*), Sprenggeschoßwirkung aus Luft¬ 
fahrzeugen, Lufttorpedos etc.), sowie auf meinen Antrag Res. Gstb. 
Nr. 3804 vom 4. Oktober 1911 zurückkommen, in welchem ich die 
Konstruktion von Geschossen nahelegte, welche den Verteidiger auf 
geraume Zeit zu betäuben und dadurch wehrlos zu machen imstande 
sind. 
Hand in Hand hiemit muß die Ausrüstung und spezielle Aus¬ 
bildung der Pioniere für den Pionierangriff besonders gepflegt werden. 
Nunmehr auf die Verhältnisse bei der 3. Armee eingehend, seien 
diese vor allem im wesentlichen wie folgt charakterisiert: 
Aus der Strecke Innichen—Tarvis in die Strecke Lorenzago—Fellatal 
bestehen an Straßen, bezw. fahrbaren Verbindungen nur: 
1. Toblach, Landro, Auronzo, Lorenzago. 
2. Innichen, Kreuzberg, Comelico. 
3. Pontafel, Resiutta, Stazione per la Camia. 
*) D. i. Minenwerfer. 
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