Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

Systems gefallen ist, von den Fiat-Werken binnen Jahresfrist, also bis 
zum Frühjahr 1912, geliefert werden. 
Nicht verbürgt, aber sehr wahrscheinlich ist, daß die genannten 
Werke bis 1912 nicht bloß 116 Maschinengewehre für das Heer, 
sondern auch solche für die Mobilmilizformation zu liefern haben werden. 
Für die Mobilmiliz ist die Aufstellung eigener Kaders gesetzlich 
systemisiert worden. Von diesen werden bei der Infanterie ein Drittel, 
bei den Alpinibataillonen fast sämtliche mit 1. März 191 1 aufgestellt; 
die Aufstellung der übrigen bis zum Frühjahr 1912 ist beschlossen 
und wird nach Maßgabe der Unterkunfts- und Standesverhältnisse 
wenigstens zum größeren Teile bis zum genannten Termin erfolgen 
können. 
Bezüglich der Befestigungen in den Grenzgebieten hat schon die 
parlamentarische Heeresuntersuchungskommission mit Befriedigung hervor¬ 
gehoben, daß die Reichsverteidigung im Rahmen des A r b e i t s - 
programmes bis 1912 erhebliche Fortschritte auf weise und den 
Anforderungen wenigstens vorläufig entspreche. Es ist, namentlich wenn 
die Heeresverwaltung dem unaufhörlichen Druck parlamentarischer Kreise 
nachgibt, keineswegs unwahrscheinlich, daß auch die neuen Befestigungen 
am Tagliamento bis zum Frühjahr 1912 in einem Zustande sein 
können, der sie aktionsfähig macht. (Mit dem Erlasse Res. Nr. 120 vom 
14. Jänner 1911 hat das VI. Korpskommando zu Bologna die Weisung 
erteilt, die Vorarbeiten für den Bau von zusammen acht Batterien der 
Brückenköpfe Codroipo und Latisana derart zu beschleunigen, daß der 
Bau — im Sinne der Befehle des Generalstabes — nicht später als 
im Monat März 1911 begonnen werden könne.) 
Für den Ausbau der Luftflotte sind im vergangenen Jahr 10 Millionen 
Lire bewilligt worden. Noch im Laufe dieses Jahres werden die 
beiden großen Festungen Venedig und Verona über je einen Lenkballon 
verfügen. Bis zum Frühjahr 1912 können von den teilweise schon 
in Konstruktion befindlichen »Luft-Dreadnoughts« mindestens zwei fertig¬ 
gestellt werden. 
Das Projekt der Schaffung eines radiotelegraphischen Netzes über 
ganz Italien ist durch die Bewilligung von 500.000 Lire (Gesetz vom 
9. Feber 1911) bereits zur Tatsache geworden. Die Ausgaben sind bis 
Juni 1912 tempiert; der Schaffung einer derartigen, in solchem Umfange 
noch in keinem anderen Staate bestehenden Verbindungsanlage kommt 
eine offensive Bedeutung zum mindesten im gleichen Ausmaße zu, 
als ihr »eminent defensiver Charakter« hervorgehoben wird. 
Die Vermehrung des rollenden Eisenbahnmaterials ist bis zum 
Jahre 1912 mit einem Kostenaufwande von 56 Millionen Lire (8000 
228
	        
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