Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

„Aber sowohl Frankreich wie auch seine Bundesgenossen sind der 
Ansicht, daß der Krieg — selbst um den Preis größerer Opfer — auf 
spätere Zeit, das ist auf die Jahre 1914—1915 verschoben werden müsse. 
Die Notwendigkeit dieses Aufschubes erheischt weniger die materielle 
Kriegsbereitschaft Frankreichs, welche vollendet ist, als die Organisierung 
des Oberkommandos, welche noch nicht beendet ist. Diese Frist ist auch 
Rußland erforderlich. Hievon wird nur England keinen Nutzen haben, 
weil sich seine Flottenübermacht gegenüber der deutschen mit jedem Jahre 
verringert. Mit Rücksicht auf die Bereitschaft der Bundesgenossen rät 
Frankreich, sich jetzt mit Deutschland zu verständigen.“ 
Ferner einen Bericht des serbischen Gesandten in 
Petersburg (Popovic) vom 4. Dezember 1911 über folgende 
Äußerung des dortigen italienischen Botschafters bezüglich Graf Ähren¬ 
thals: „Wie er die Schwäche Rußlands zur Zeit der Annexion von 
Bosnien und der Herzegowina ausgenützt habe, so könne er auch auf die 
Schwäche Italiens Hoffnungen setzen, das in der Tripolisfrage engagiert 
sei, und schließlich auch wieder auf die Schwäche Rußlands, das noch 
nicht stark genug sei, um seine auswärtige Politik ganz so wie es wolle, 
zu führen.“ 
Graf Ährenthal nützte diese Lage nicht aus! 
Die nun folgenden Darlegungen haben die Vorkommnisse zum 
Gegenstand, die zu meiner Entlassung aus der Stelle des Chefs des 
Generalstabes, unter Ernennung zum Armeeinspektor, führten. 
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