Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

Daß ich anbetrachts der mich stets beglückenden Huld und Gnade 
Seiner Majestät und bei dem schwärmerischen Hängen an dem Rock, 
den ich seit meinem zehnten Lebensjahre trage, ausharren will, wenn 
es zu Nutz und Frommen der Sache ist, brauche ich wohl nicht zu 
beteuern, aber gerade in diesem Streben muß ich die hohe Gefahr hervor¬ 
heben, welche in der jetzigen Situation gelegen ist — und kann nicht 
unterdrücken, daß eine erfolgreiche Tätigkeit nur dann zu erhoffen ist, 
wenn die materiellen Mittel geschaffen werden, um das auf dem Papier 
Niedergelegte auch zur Tat werden zu lassen; diese allein aber zählt. 
Genehmigen E. E. den Ausdruck meiner unwandelbaren Hoch¬ 
verehrung und Dankbarkeit, mit der ich stets bin 
Euer Exzellenz gehorsamster 
Conrad, G. d. I.“ 
Ich erhielt hierauf am 22. Feber folgendes Antwortschreiben: 
„Budapest, 21. Feber 1911. 
Hochverehrter Freund! / 
Mit dankender Beantwortung Deines hochgeschätzten Schreibens 
vom 18. ds. M. habe ich zunächst etwas zugewartet, da sich vielleicht 
irgend etwas zu meiner besseren Information hätte ergeben können. 
Ich habe Dein Schreiben Seiner Majestät a u. vorgetragen. 
Deine Versicherung, daß Du ausharren willst, hat die 
anerkennungsvollste Allerhöchste Befriedigung erregt, wie es ja bei der 
Hochschätzung, deren Seine Majestät Dich stets würdigen, nicht anders 
zu erwarten war. 
Ansonsten hat sich die durch die Allerhöchste Resolution vom 
15. ds. M. gekennzeichnete Situation nicht geändert. 
Seine Majestät wünschen sehr, daß Du mit dem M. d. Ä. Graf 
Ährenthal in direkte Berührung treten mögest. Ich weiß, daß Dir dieses 
nicht leicht fällt, glaube aber doch, daß Du nie zögerst, wenn es gilt, 
höheren Zwecken dienlich zu sein. 
Ich muß mich leider kurz fassen, da mich die eben erhaltene Nach¬ 
richt von der schweren Erkrankung meiner alten, alleinstehenden und in 
Lussin Grande lebenden Schwester höchst aufgeregt und vor die Möglich¬ 
keit einer notwendigen raschen Abreise nach Lussin gestellt hat. 
Treffe ich dazu auch die Vorbereitung, so möchte ich Dir, hoch¬ 
geehrter Freund, für alle Fälle vorher doch noch geschrieben haben. 
In wahrer Hochschätzung und aufrichtigster Gesinnung mit herz¬ 
lichen Grüßen „ . , 
Dem ergebenster 
Bolfras, G. d. I.“
	        
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