Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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der Steiermark ist, dann hinab nach Lietzen, St r echan, Rotten mann, 
Gaishorn u. s. w., wo man, so wie im nahen Baltenthale, sehr viele römische 
Alterthümer und auch Denksteine fand, also ohne Zweifel Römer wohnten und 
eine Straße war. 
Nach dem Reisebuche Antonins folgt nun unmittelbar nach Ovilabis 
in dieser angegebenen Richtung gegen Süden Tutatione, 20,000 Schritte 
oder acht Stunden davon entfernt; aber nach der Peutinger'schen Tafel erscheint 
zunächst Vetomanis in einer Entfernung von 11,000 Schritten oder 4 1/4 
Stunden; in dieser Richtung liegt nun Pettenbach, ein bedeutendes Dorf, 
welcher Name von Betten- oder Vetten-bach, dem alten Veto-ma- 
nis, welches vielleichtim Keltischen Vettomag hieß, entstanden seyn kann, 
welcher Meinung auch Scheib ist. Von Pettenbach geht der Weg nach Klaus, 
wo derselbe sehr enge ist; auf einer Seite ziemlich tief unten wallt die Steier 
vorbei, auf der anderen erheben sich ziemlich steile, waldige, hohe Berge, auf 
deren Einem seit langer Zeit eine Burg sich befindet. Es war hier ein wichtiger 
Paß, der die fernere Gegend vor feindlichen Einfällen schützte, und das Lokale 
entspricht offenbar dem Namen Tutatione oder Tutastione. Von Ve- 
tomanis nach diesem Orte sind auf der Peutinger'schen Tafel 12,000 Schritte 
2 1/5 Meilen angegeben, welches auch beiläufig die Entfernung beider Orte ist. 
Dann folgt auf derselben Ern ola na (oder Ernolatia) nach 8000 Schritten 
oder 1 3/5 Meile, welches beiläufig dem jetzigen Orte St. Pankraz entspricht, 
aber nicht dem einstigen Stifte Spital (nach Scheib), das von Klaus 
sechs Stunden entfernt liegt; auf Spital würde vielmehr Gabromago passen, 
welches dann in einer Entfernung von 3 Meilen angegeben ist, und die ganze 
Zahl der Schritte von Tutatione bis Gabromago, nämlich 23,000, 
würde ebenfalls auf Spital deuten. 
Nach dem Reisebuche wird aber die Entfernung von Tutatione nach 
Gabromago auf 30,000 Schritte oder sechs Meilen angegeben, wonach der 
letzte Ort das jetzige Lietzen jenseits des Pyrn wäre. Dies erscheint uns auch 
als das Wahrscheinlichere und wir halten das Itinerarium für eine mehr sichere 
Quelle, als jene Tafel, auf der bekanntlich Manches nicht ganz richtig ist 1). 
Uebrigens, da solche Verschiedenheiten in diesen alten Angaben sich befinden, 
ist es nicht zu verwundern, wenn in unserer Darstellung Manches nicht genau 
seyn sollte, es ist fast unmöglich, hier jeden Punkt zu treffen; doch so viel scheint 
gewiß, daß wenigstens Vetomanis, Tutatione und Ernolana noch 
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1) Dem Wortlaute nach würde jedoch Stiriate mehr für eine Gegend an der Steier 
Stira), und E r n o l a t i a für Lietzen passen.
	        
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