Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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Denkmale mit Inschriften, die einst zu Linz gewesen seyn sollen, erwähnen La-- 
zius, Hoheneck, Muchar und Hormayr1). Eine Inschrift lautete so: L. F. 
Campestrinus. Vet. Et, Julia. Exorata. Jul. Exorato. Lib, Cos. Fil. 
Ob, Ann. XX. Et. Secundino, Candidiano. Be. Cos. Genero. Vivi, 
Fecerunt. 
Auf dem zweiten Denksteine stand: 
Apollini. Aug. In. Memoriam. M. Modesli. M. F. Repentini. M. 
Modestius. Repentinus, Pater. Vet. Leg. X. Dec. Al. Aug. Rauraco- 
rum. (d. i. Veteranus Legionis decimae, Decurio Alae Augustae Rau- 
racorum). 
Dies war also ein sogenannter Gelübdestein, dem Apollo gewidmet von 
Marcus Modestius Repentinus, Veteran der zehnten Legion und Decurio des 
jeder Legion beigegebenen Reiterflügels zu Basel-Augst, in der Nähe von 
Basel in der Schweiz, welches eine schon von Kaiser August gegründete Kolonie 
war2). Andere Denksteine, die sich noch zu Linz befinden, aber ohne Inschriften, 
sind folgende: Eine schöne Büste von Alabaster mit einem Blätterkranze umge¬ 
ben und herabfließenden Tänien, wahrscheinlich für einen vornehmen Römer 
gemacht; derselbe war an der Außenwand der oben schon angeführten St. 
Martinskirche eingemauert, daneben befand sich auch ein Ornamentenstein, wel¬ 
chen Einige für ein römisches Machwerk halten. Am Schlosse waren früher 
zwei Steine eingemauert, die sich nun im Museum befinden; auf einem der¬ 
selben sind zwei Personen dargestellt, in deren Mitte ein Kind ist; auf dem 
andern sind auch zwei Personen, der verstorbene Gatte mit einer Rolle, die 
Gattin mit einer Kugel in der Hand, unterhalb stehen zwei gesattelte Pferde, 
daneben ein Mann3). Ein anderes Denkmal stellt einen römischen Krieger dar, 
mit dein Helm auf dem Haupte, das Schwert an der Seite, Spieß und Schild 
in den Händen; es wurde unweit des Schlosses im Plank'schen Garten ge¬ 
funden. Im Museum zu Linz ist jetzt auch ein Grabstein aufbewahrt, der 
früher zu Leonding, einem Dorfe in der Nähe von Linz, an der Außenseite der 
Kirche eingemauert war; auf demselben ist der Genius des Todes abgebildet, 
aufrecht stehend und feine rechte Hand auf ein mit Blumen und Früchten ver¬ 
sehenes Füllhorn haltend; auf der Seite steht ein Baum oder eine Blume mit 
einer Krone als Verzierung4). 
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1) Laz. in Comment, reip. Rom. Lib. XII. 1073. Hoheneck I. 641. Muchar's Norikum, I. 
284. Hormayr's Wien, I. 2. Heft, S. 144. 
2) Stählin's Gesch. von Wirtemberg. Stuttgart 1841. I. B. S. 7. 
3) Abbildung und Beschreibung davon in der Zeitschrift des Museums zu Linz. 1843. 
Nr. 3. 
4) L. c. Nr. 3.
	        
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