Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

381 
Rudilo im J. 1258 1). Ulrich von Lobensteitt erbaute im J. 1264 im Be¬ 
zirke von Grammastetten eine neue Kirche, zu Zwetlik (Zwettel), nicht weit 
von seiner Burg; der Pfarrer jenes Ortes sollte aber das Recht haben, einen 
Priester zu Zwettel einzusetzen, oder zu entfernen; er sorgte auch für die Ein¬ 
künfte dieser Filiale 2) und vollführte endlich, was schon im J. 1212 Gundaker 
von Wildberg zu thun Willens war 3). Daß damals auch die Filialen von Gram¬ 
mastetten: Ottensheim, Leonfelden, Oberneukirchen und Ober- 
weißenbach bestanden, geht aus einer späteren Urkunde vom J. 1292 deutlich 
hervor 4). Im J. 1269 erscheint auch Helfenberg, indem in einer Urkunde 
des Stiftes Schlägel unter den Zeugen Wülfing von Helfenberch auf¬ 
tritt 5), und in einer alten Ausschreibung aus dem dreizehnten Jahrhunderte 
komnlt nebst dem Markte Odempsheim (Ottensheim) das Gut Perch- 
h e i m 6) vor. 
In der Ried mark und im Machlande werden in diesem Jahrhun¬ 
derte auch manche neue Orte, Burgen und Kirchen erwähnt. Im Jahre 1241 
Frienstatt (jetzt Freystadt) und Lonvelden 7); ersteres wurde auch in 
der Geschichte schon angeführt. Im Rechenbuche von Oesterreich werden unter 
Herzog Leopold VII. und Friedrich II. folgende Orte und Kirchen erwähnt 8): 
Gutau, dessen Filiale St. Leonhard, Zell, Schönau, Lasberg, 
Pr eg arten, Trägun (Tragwein), Reichen stein, Hagenberg, in 
der Riedmark liegend. 1262 kommen die Orte Sumerove (Somerau) 
und Kersch baum in der Pfarre Rainbach bei Freystadt vor 9), Gallneu- 
kirchen im J. 1272 unter diesem Namen 10) und zwischen 1282 - 1284 als 
nova ecclesia Sancti Galli 11). Im I. 1208 erscheinen urkundlich: Lon c- 
-------  
1) Stütz, Gesch. von St. Florian, S. 323. Urkunde von 1256. Piberste in, nun ver¬ 
fallen, nicht weit von Helfenberg; Lobenstein. eine Ruine; noch ist ein massiver Thurm 
davon übrig, an der großen Rottel, eine Stunde von Zwettel. 
2) Stütz, Wilherlng, S. 22, 535. Urkunde 1264, 15. und 24. August. — Kurz, IV. 
S. 542. 
3) L. c. S. 498. Urkunde von 1212, 24. Januar. Mon. boic. 29, II. p. 71. 
4) Kurz, IV. S. 547, 1292; da wurde Leonfelden zur Pfarre erhoben und ihr Oberneu¬ 
kirchen und Weissenbach als Filialen zugetheilt. 
5) Original-Urkunde von Schlägel, 1269, 13. Januar, sine loco. Chalhoh von Falken- 
ftein gibt diesem Kloster seine Einkünfte in Straze — Wülfing de Helfenberch. — Daran ist 
auch sein Siegel: ein Falke mit ausgrbreitetem Gefieder auf einem Hügel. 
6) Stülz, Wilhering, S. 434. Friedericus et Richerus de Perchheim. 
7) Mon. boic. 28. Codex alter p. 154. Revers des H. Friedrich II. 
Rationarium Austriae apud Rauch script. II. p. 31 etc. 
8) Pillwein's Mühlkreis, I. S. 27. 
10) Mob. boic. 28, II. p. 396. Clemens IV. (papa) episcopo Peiro ob dattina gravia eccle- 
siae illata parochiam Galnewkirchen ejus dioceseos ejus mensa e incorporat 1272, 
22. Maji. 
11) Kurz, II. Beiträge, S. 534.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.