Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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großen dazu gehörigen Bezirke; von ihr führten sie nach der Stiftung von 
Wilhering im J. 1146 gewöhnlich ihren Namen. Der edle Ulrich von dieser 
Familie und seine Gattin Ottilia übergaben schon im J. 1110 ihre Pfarre 
Grammastetten an den Bischof ven Passau 1), um dieselbe mit einem taug¬ 
lichen Priester zu besetzen, wenn sie selbst keinen hätten; doch das Patronats- 
recht blieb ihnen 2). Diese Pfarre gränzte gegen Süden an die ebenfalls schon 
bestehende Pfarre Buchenau (ober Linz), gegen Norden an Böhmen, gegen 
Osten an den Haselgraben; westlich reichte sie nicht sehr weit, da waren die 
Gränzen vom Ursprünge der kleinen Rottel (bei Wachsenberg) bis zu ihrem 
Einflusse in die große Rotel (bei Rotenek) und von da bis zur Donau. Zu den 
Besitzungen dieser Familie gehörten ferner Ottenshaimb, wohl schon damals 
eine Filiale von jener Pfarre, das große Lobenveld 3), und wie später sich 
ergibt, das alte Velden, und viele kleinere Güter, ferner die Vogtei und 
das Landgericht über die Gegenden an der Mühel. Mit dieser Familie standen 
in naher Verbindung die Herren von Griesbach; diese hatten ihren Hauptsitz 
zwar in der Burg gleichen Namens bei Hafnerzell, und dort herum manche 
Besitzungen und Lehen von Passau, aber sie waren auch reich begütert um 
Laßberg, welche Kirche, wie wir schon angeführt, Adalbero von Griesbach 
Hafnerzell, J. 1125 an das Stift St. Florian gab. Später, im Anfange des drei¬ 
zehnten Jahrhunderts, waren beide Familien mit einander verschwägert 4) und 
die Nachkommen wurden oft verwechselt. 
Noch mehr gegen Westen hauste am Ende des eilften und an Anfange des 
zwölften Jahrhunderts Eppo von Windberg mit seiner Gattin Rege- 
linde; ob er von der Familie jener von Bogen oder von Formbach war, ist 
zweifelhaft, doch letzteres das wahrscheinlichste. Meginhard aus dieser Familie 
erwarb um 1100 die Grafschaft Windberg 5), welche am linken Ufer der 
Donau von doch letzteres bis zur Ilz sich ausdehnte, sein Sohn Hermann erbte 
dieselbe und unser Eppo (Eberhard) kann ein Bruder desselben ge¬ 
wesen seyn, doch halten ihn Andere für einen Bruder Ekberts II. von 
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1) Kurz, IV. S. 522. Urkunde I. Ecclesiam in loco, qui dicitur Grimhartesstetiu 
constructam—contra meridiem usque ad terminum ecclesie buchnowe. 
2) L. C. S. 533. Urkunde VI. 
3) L. c. Urkunde III. von Wilhering, I. 1146, S. 527 - 530. Dimidietatem fori Ot¬ 
te n shai m b — mediam partem campi, qui Lobenueld nuncupatur, wahrscheinlich der Be¬ 
zirk, wo dann Lonvelden (Leonfelden) und die Burg Lobenstein Lobenstein Zwettel) ent¬ 
standen. 
4) Stülz, Gesch. von Wilhering, S. 375 - 387. Zur Genealogie der Herren von Wilhe¬ 
ring, Wachsenberg und Griesbach. 
5) Buchinger, I. S. 140. Anmerkung, und am Ende genealogische Tabelle.
	        
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