Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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dem heil. Johann geweiht, sich befand, welche dann dem Convente diente 1). Den 
Namen Säbnich führte auch dieses Stift zuerst, oder es hieß die Kirche zu 
St. Johann. Erst im J. 1161 erscheint Waldhau sen als der Name des¬ 
selben, weil um diese Zeit die Chorherren dorthin zogen, wo sie auch blieben. 
Wahrscheinlich lag das ursprüngliche Convent auf dem Berge oberhalb des jetzigen 
Marktes Sarm ingstein an der Donau, wo noch einige Ruinen vorhanden 
sind, und die Pfarre St. Johann oder Säbnich war ohne Zweifel an diesem 
Orte2). Der Bischof Reginbert von Passau nahm sich dieser Stiftung thätig 
an, übergab derselben mehrere Zehente und Lehen, die früher Otto besessen 
hatte, und noch dazu einige Pfarren, welche dieser selbst, oder seine 
Vorfahren gegründet hatten; nämlich: Münzbach, Pabneu- 
kirchen, Königswiesen, St. Georgen im Walde (zwischen Dim¬ 
bach und Königswiesen), Dimbach, Kreuzen, Grein, Saxen, Mitter- 
kirchen, St. Thomas, ober Windhaag, sammt dem dritten Theile der dazu 
gehörigen Zehente. Ueber diese Pfarren hatte also das Stift das Patronats¬ 
recht, aber die Kirche St. Johann wurde demselben gänzlich einverleibt und 
von einem Mitgliede besorgt 3). Uebrigens werden die Pfarre Münzbach, 
die Kirchen Saxen und Mitterkirchen schon im J. 1111 in einer Flo- 
rianer Urkunde erwähnt, und nebst diesen kamen in derselben die Kirche Wart¬ 
berg, die Pfarre Ta bersheim (Steiereck), die Orte P ulgarn und 
Luften berg vor4). In anderen Urkunden dieses Stiftes erscheinen noch 
mehrere Orte dieser Gegend; so im J. 1122 die Pfarre Gutau, dann 
Ried bei Mauthausen, welche schon lange eine Pfarre war 5), im J. 1123 
die Kirche Luften (Zirking, eine Filiale von Ried)6), im J. 1125 die 
Kirche Kattstorf bei Ried, welche im J. 1116 geweiht worden war, jene 
von Lassberg und Novenkirchen (nun Gallneukirchen) sammt kleinen 
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1) Kurz, IV. S. 415 - 419, Nr. 1. Nobilis homo Otto de Machelant ecclesiam in predio 
suo in loco, qui dicitur S. Joannis juxta rivum Sabenikke (Sarmingbach) fundavit — 
eo tenore, ut ibi pataviensis episcopus fraties regulares canonicos instituat. 
2) L. c. Nr. IV. S. 430. Parrochiam scil cet in Saebnich, in qua ipsuni monasterium 
fundatum est. Dann S. 419. 
3) E. c. S. 419. Urkunde 1., I. 1146. Munichispahc, Nuinchirchen, Chunegesunisen, 
eccle.sia S. Georgii, Dunnenbahc, Croucen, Grine, Salisenchirchen, Mitterenchirchen. _ Ur¬ 
kunde 1. S. 427. vom Z. 1147 heißt es: ecclesias quoque, quas tam ipse (Otto) quam pa¬ 
tres sui in territorio patrimonii sui fundauerant. Da kommt auch die Kirche St. Thomas 
vor und ist die Rede von der Einverleibung der Kirche von St. Johann. Urk. V. S. 436. 
4) Stülz, Gesch. von St. Florian, S. 209. Urkunde X. und Xi. 
5) L. c. S. 228, Nr. XIV. Ecclesia in Gutowe (Gutau), welche (Gutau), J. 1131 konsekrirt 
wurde (S. 255), Urkunde XVI.; Ecclesiam in R i e d e cum tota dyocesi sua, sicut ante pos- 
sessa fuit ab aliquo precedentium parrochianorum. 
6) L. c. S. 254. 
Pritz Gesch. v Oberöst. I.
	        
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