Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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18. Oktober stand K. Rudolph vor Wien, welches sich aber tapfer verthei¬ 
digte. K. Ottokar, überrascht von dem so unerwarteten Zuge seines Gegners 
durch Oesterreich und dessen schnellem Vorrücken, konnte ihm keine Hindernisse 
in den Weg legen, aber er eilte nun, obwohl zu spät, aus Böhmen südlich her 
gegen das Land ob der Enns und zog mit seinen Truppen am linken Ufer der 
Donau hinab bis Drosendorf an der Thaya, wo er sein Lager aufschlug. Auf 
diesem Zuge durch das nördliche Oesterreich richteten seine Truppen viele Ver¬ 
wüstungen an, wahrscheinlich wogendes Abfalles mancher Edlen und Gemein¬ 
den, die sich für Rudolph erklärt hatten 1). Aber bald näherte sich der Krieg 
seinem Ende; Klosterneuburg ging durch List an die Truppen Rudolphs über, 
böhmische Edle begannen eine Rebellion, und die Ungarn rückten zahlreich heran. 
Nun bat Ottokar um Frieden, welcher auch am 21. November 1276 im Lager 
bei Wien abgeschlossen wurde. Ottokar behielt Böhmen und Mähren, trat aber 
an das römische Reich Oesterreich, Steier, Kärnthen, Krain, die windische 
Mark, Portenau und auch Eger ab. Er huldigte am 25. November öffentlich 
dem Könige Rudolph und erhielt die Lehen über Böhmen und Mähren. 
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1) Chron. Claustroneoburg. apud Rauch I p. 111. Nihilominus (post introitum regis Ru¬ 
dolfi in Austria) exercitus regis Bohemiae Austriam trans Danubium devastavit, Bohemi in 
Austria multa mala perpetrarunt.
	        
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