Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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lichter einen Streit zwischen Herrand, dem Propste von Waldhausen, und 
Ulrich von Saxen, in Betreff dreier Höfe 1). 1228 den 22. Oktober ertheilt 
er den Bürgern von Ottensheim (ober Linz) alle Rechte und Gnaden, welche 
an Mauth und Zoll die Bürger von Linz und Enns genießen, zu Wasser und 
zu Landes. 
Herzog Leopold zog im J. 1230 nach Italien, wo er sich längere Zeit be¬ 
fand und im Namen der Reichsfürsten die Streitigkeiten beizulegen suchte, 
welche zwischen Kaiser Friedrich II. und dem Papste Gregor IX. obwalteten; 
es glückte auch seiner Weisheit die Versöhnung herbeizuführen, aber leider über¬ 
fiel ihn bald darnach eine Krankheit, an der er am 28. Juli zu St. Germano 
starb 3). Er hinterließ von seiner Gemahlin Theodora nur einen Sohn, 
Friedrich; seine Töchter waren Margaretha, seit dem 1. November 
1225 vermählt mit dem römischen Könige Heinrich VII., Sohn K. Frie¬ 
drich II., der 1242 als Rebell gegen seinen Vater im Gefängnisse starb; dann 
Konstantia, verheirathet seit 1234 an Heinrich, Markgrafen in Meißen, 
Gertrud, vermählt 1239 mit Heinrich Raspo, Landgrafen in Thüringen, 
und endlich Agnes, Gattin Herzogs Albrecht von Sachsen. 
 
§. 49. 
Merkwürdigere Schicksale unter Herzog Friedrich II., dem 
Streitbaren; dessen Tod in der Schlacht an der Leytha gegen 
die Ungarn im Jahre 1246. 
 
Allgemein war die Trauer über den Tod Herzogs Leopold, der die Liebe seines 
Volkes so sehr besaß durch seine herrlichen Eigenschaften, als er berühmt war durch 
Tapferkeit und Muth in Kämpfen und Schlachten; daher er auch mit Recht 
der Glorreiche genannt wurde. Es waren aber nun auch die schönsten 
Zeiten für Land und Volk vorüber; auf Frieden, Ruhe und Sicherheit folgten 
die Stürme des Krieges, Unruhe und Kampf, Rebellionen und feindliche Ein¬ 
fälle, Plünderung und Verwüstung. Leopolds Sohn, Herzog Friedrich II., 
der Streitbare genannt, trat nun als Herrscher Oesterreichs und der Steier¬ 
mark auf, ein kühner, tapferer Jüngling, voll Lust zu Kämpfen und Abenteuern, 
kräftig, aber auch übermüthig, bisweilen hart und willkürlich. Er bezwang 
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1) Notizenblatt, l. c. Nr. 137. Dat. augea Renninge. Original im Museum zu Linz. 
2) Aus dem Original zu Ottensheim, dat. apud Griene (Grein?). 
3) Notizenblatt, 1. c. Nr. 158. Richardus de S. Germano Chron. in Murator. script. VII, 
1022.