Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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Kloster Osterhofen (welches früher im Kriege mit den Ortenburgern beschä¬ 
digt worden war), dem er die Befreiung von aller Mauth in Oesterreich bestä¬ 
tigte 1), und die andere für Metten2), so folgt nur daraus, daß er sich 
an jenem Orte befand , welches während der Kämpfe des Bischofs Wolfker von 
Passau (dessen Bundesgenosse Liupold war) gegen mehrere bakerische Adelige, 
die besiegt wurden, leicht der Fall seyn konnte, aber nicht, daß jene Gegenden 
zu Oesterreich gehörten.— Uebrigens kann man noch bemerken, daß der an 
Oesterreich damals übergebene Theil, besonders in Vergleich des ganzen Baiern, 
was Herzog Leopold V. und Heinrich Jasomirgott früher besaßen, ein ziemlich 
kleiner Strich Landes war, besonders da auch die mächtigen Schaunberge im 
Donauthale ungeachtet der Urkunde Kaisers Friedrich von 1156, sich noch sehl- 
lange als unmittelbare Neichsglieder und unabhängig von den Herzogen Oester¬ 
reichs benahmen. Und daher kam es wohl auch, daß man diesen abgetretenen 
Theil gewöhnlich das Landel (Ländchen) nannte3), ja noch heutigen Tages 
werden von den Bewohnern des Jnnkreises die benachbarten Bewohner des 
Hausruckkreises, besonders in den nördlichen Gegenden, fast spottweise, die 
Landler genannt. 
Von dieser Zeit an blieb nun bis jetzt, bereits fast 700 Jahre, jene Mark 
ob der Enns mit Oesterreich vereinigt, theilte dessen Schicksale, wenigstens itn 
Großen, und hatte dessen Herrscher, die Babenberger, und dann die Habsburger; 
aber der andere Theil des Landes ob der Enns, der jetzt sogenannte In nkreis, 
theilte die Geschichte Baierns, hatte andere Regenten und Schicksale, bis er 
endlich nach mehr als sechshundert Jahren, im J. 1779, wieder mit dem übri¬ 
gen Lande verbunden wurde (die kurze Zeit von 1809 bis 1813 abgerechnet) 
und unter dem nämlichen Zepter sich befand. 
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1) Hund metrop. Salisb, T. III. (edit. Monachi) p. 18, 19. Monum. boica XII. p. 369, 1198 
17. August. 
2) Monum. boic. XI., 441 18. August 1198. Notizenblatt für österreichische Geschichte und 
Literatur von Chmel. Wien 1843. November Nr. 3 und 4. Regesten Nr. 4 obige, und Nr. 5 
diese betreffend. 
3) Dies bemerken schon Strein und nach ihm Preuenhuber in seinen Annalen von Steier, 
S. 21.
	        
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