Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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hunderts 1); nur war seine Regierung sehr kurz und die Geschichte erzählt nichts 
von ihm. Dann ward Bischof Sidonius, der auch in einer Urkunde vom J. 754 
vorkommt 2) und im J. 756 gestorben seyn soll. Nach ihm wird Anthelm als Bi¬ 
schof erwähnt bis zum J.765. Unter ihm und Herzog Thassito wurde 763 zu Asch- 
heim eine zahlreiche Versammlung geistlicher und weltlicher Großen gehalten, worin 
viele gute Vorschriften zur Erhaltung der wahren Religion und Kirche, und in 
Ansehung der Priester, Aebte und Aebtissinnen, Cleriker und Nonnen gegeben 
wurden 3). Eben so bedeutend waren die Versammlungen zu Dingolfing und Neu- 
ching zwischen 771 und 774, sowohl in kirchlicher als politischer Hinsicht4). 
Auch öffentliche Synoden der baierischen Geistlichkeit fanden in den Jahren 765, 
769 zu Freisingen und da wieder im J. 770 Statt, welchen Wisurich (auch 
Wiserikus genannt), Bischof von Passau, Anthelm's Nachfolger, beiwohnte 5). 
Er erscheint auch in einer Urkunde von Mondsee 6) und lebte bis 774. Ihm 
folgte als Bischof Walderich, der nebst Oportunus, dem Abte von 
Mondsee, im J. 777 bei der großen Versammlung sich befand, als Herzog 
Thassito II. Krems münster stiftete. Er hatte nämlich schon mehrere Klö¬ 
ster gegründet, oder schon bestehende reichlich begabt, nun aber im dreißigsten 
Jahre seiner Regierung und im ersten der Regierung seines Sohnes und Mit- 
regenten Theodo, wie es in der Stiftungsurkunde gesagt wird, vollendete er 
den Bau des Klosters Kremsmünster, stattete es reichlich aus und stellte nun 
in feierlicher Versammlung, welcher auch Theodo beiwohnte, den Stiftungs- 
brief aus7). Der Grund oder die Ursache der Stiftung wird in demselben so 
angegeben: »Um der ewigen Liebe willen und um des Teufels Wohnung zu 
entgehen, dagegen aber mir das Verdienst des Aufenthalts bei Christus zu 
erwerben, und nach dem Beispiele meiner Vorfahren, habe ich Thassilo bedacht, 
daß ich von dem, was der Herr mir zu geben sich gewürdiget, Einiges Gott 
darbringen will u. s. w." 
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1) Wie oben, Filz I. e. S. 71: Pataviensi ergo sedi est haec aula dicata, 
Quam tenuit primo Vivolus jam ipse sacerdos, 
Nomine post illum antistes inox rite Beatus, 
Tertius est etenim Sidonius auctus honore. 
2) Monum. boica 2. Abtheilung des 28. Bandes ersten Theiles; eodex antiquissimus Pata- 
viensis pag. 14, I. 754. Basilica, castrum, qui dicitur Bazauua, ubi Sedonius episcopus 
preesse videtur. 
3) Rudhart, S. 300, 301. 
4) L. c. S. 302. 
5) L. c. S. 305. 
6) Chron. lunael. pag. 20, als Zeuge Uuisirih episcopus. Urkunde von 771. 
7) Die Urkunde ist ganz abgedruckt in den Monum. boic. 28 II. pag. 196 - 200. Auch bei 
Koch - Sternfelds Beiträge zur Völker- und Länderkunde, B. I. S. 237 u. s. w. — Rudhart, 
Gesch. Baierns, S. 307 - 310 in deutscher Uebersetzung. Gabriel Strasser's Kremsmünster, aus 
seinen Jahrbüchern, I. Theil. Steier, bei Jos. Greis 1809.
	        
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