Volltext: Die Dachsteingruppe

Die Dachsteingruppe 25 
fettig, aber im Lee etwas geschützterer Becken. Vom Plateau liegen nur Sommer- 
beobachtungen auf der Simony- und Adamekhütte, 2150 in, vor. Sie ergeben keine 
größeren, sondern geringere Werte als die der regenreichen Talstationen, so daß es 
kaum richtig ist, Jahresmengen von über 2500 zu verzeichnen, wie dies in der 
Traunarbeit des „Hydrographischen Zentralbureaus" geschah. Freilich sind die Be¬ 
obachtungen in der Höhe infolge der ausgesetzten Lage wesentlich unsicherer. 
Gewaltig sind die winterlichen Schneemengen. In Ischl fallen 280, auf dem Salzberg 
bei Alt-Aussee 698 nun des Niederschlages in fester Form. Das ist inAlt-Auffee ein Drittel 
der Jahressumme; der Schneefall verteilt sich auf achtMonate (Oktober bis Mai) und ist 
besonders heftig im März. Der erste Schnee fällt in Alt-Aussee und der Gösau Mitte 
Oktober, in Goifern und Ischl Anfang November; die Schneedecke setzt im Lauf des 
Novembers ein und endet in Zschl und Goifern um die Wende von März und April, 
in der Gösau und am Gründls« in der ersten Hälfte des Aprils, oft auch später. Über 
1000 mHöhe bleibt der Schnee noch bis in den Mai hinein liegen, Ende Mai ist alles 
bis 1500 mHöhe, Ende Juni bis 2100 mHöhe schneefrei. Das Cnnstal ist auch darin 
wieder bevorzugt; doch bleibt der Schnee in den abgeschlossenen Becken (Gösau, Cnns- 
Lal) infolge der langandauernden Nachtfröste etwas länger liegen als in den gegen 
Nordwesten offenen Geländen bei Abtenau und bei Goifern, wo sich in sonniger Lage 
schon Ende März der Frühling zur Geltung bringt. Die Schneehöhen erreichen selbst 
im Becken von Aussee 2—3 m,sind sehr bedeutend auf der Pötschen und im oberen 
Rußbachtal an der Westseite des Passes Gschütt; über ihre Mächtigkeit ans dem Pla¬ 
teau fehlt es an Angaben, doch sind nach verläßlicher Nachricht Almhütten gelegentlich 
noch Ende März bis zum Dach hinauf verschneit. Im Koppental hält sich Lawinen^ 
schnee bis in den Sommer. 
Das reiche Ausmaß fester Niederschlüge, die der Verdunstung nur wenig unterliegen, 
und der durchlässige Kalkboden sorgen für eine bedeutende Wasserführung der Flüsse. 
Rund zwei Drittel, 65 Prozent des Niederschlages im Traungebiet fließen nach den 
Untersuchungen des Hydrographischen Zentralbureaus bei Lambach vorbei, nur ein 
Drittel verdunstet oder geht sonst verloren. Die maximale Wasserführung fällt in den 
Mai und Juni. Das Auftreten wasserundurchlässiger Schichten in den Werfener 
Schiefern und dem Gofauhorizonte verursacht ein sonst im Kalkgebirge seltenes, rasches 
Anschwellen der Gewässer, die auch bedeutende Schuttmengen mitführen. Besonders 
die Gösau, deren Namen „goz-ouwe" schon Guß- oder Gießbach bedeutet, wird von 
verheerenden Wildwassern durchströmt. Die Gefahren der Vermurung wären bei den 
alle drei bis vier Jahre auftretenden sommerlichen Hochwässern noch größer, wenn 
nicht die Seen den Wasserspiegel regeln und den Schutt zurückhalten würden. 
Die große Feuchtigkeit bedingt auf der Luvseite ziemlich niedrige Temperaturen. 
Im Lee sind die Unterschiede größer, kalte Luftseen kennzeichnen hier den Winter in 
den Talbecken. Die Amplituden find in der Höhe bedeutend geringer. 
Die nordfeitigen Talbecken (Abtenau, Gösau, Aussee) sind zu allen Jahreszeiten kühl, 
sehr auffallend find die niedrigen Sommertemperaturen der Gösau; die Gehänge- 
ftationen Hallstatt—Salzberg und Alt-Aussee—Saline sowie besonders die fonnfeitige 
Hochfläche der Ramsau sind hingegen zu allen Jahreszeiten begünstigt. Das Cnnstal ist 
im Frühjahr und Sommer bettächtlich wärmer als die nordseitigen Täler, im Oktober 
aber infolge der Bodennebel schon kühl. In dieser Zeit sind Höhen und Gehänge be- 
sonders warm und sonnig. Die ohnehin geringen sommerlichenTemperaturen der nord- 
seittgen Täler erfahren noch eine Minderung durch den Bergschatten, den die steilen 
1962, Annaberg 1718 (?), Gösau 1718, Goifern 2263 (?), Ischl 2078, Göhl 2072, Alt-Avssee 
2524, Bad Aussee 1784 (?), Hallstatt-Salzberg 2421, Grubegg 1320, Ramsau 1544, Schlad- 
ming 1166, Gröbming 1080, Irdning 1078, Liezen 1290. Juli und August: Simonyblttte 
378, Adamekhütte 490, Austriahütte 348 (?), Hallstatt-Salzberg 616, Gösau 507, Ramsau 483.
	        
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