Volltext: Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres 1626 [2. Band] (2 /1905)

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1) Dass es um die Geistlichkeit in Oberösterreich nicht besser als im Zu S. 25. 
übrigen Deutschland bestellt war, beweisen die gründlichen und vorurteils 
freien Erörterungen bei Czerny Bauernaufstand 60 fg. und 110 fg. Übrigens 
galt es bei der katholischen Restaurationspartei des 16. und 17. Jahrhunderts 
als unbestreitbarer Satz, dass nur die Verkommenheit der Geistlichen die 
Verbreitung des Protestantismus ermöglicht habe. — Hierzu noch die be 
legten Angaben bei Strnadt Bauernkrieg in 0. 0. S. 17—20. Str. 
2) Die folgende Übersicht über die Entwicklung der kirchlichen Ver 
hältnisse Oberösterreichs stützt sich in ihren tatsächlichen Angaben vor 
nehmlich auf die im Anhang angeführte Literatur; die näheren Verweise 
auf diese glaube ich mir, um die Anmerkungen nicht allzusehr zu häufen, 
ersparen zu dürfen. 
1) Vgl. meine Ausführungen über Innerösterreich in Briefe und Zu S. 26. 
Akten zur Geschichte des dreissigjährigen Krieges IV, 88. 
2) E. Alb er i Le relazioni degli ambasciatori Veneti, Series I, t. III, 182. 
3) Dass diese Schilderung nicht eine willkürliche ist, möge statt vieler 
Zeugnisse eine Stelle aus einem Gutachten des Jesuiten Peter Canisius an 
den Ordensgeneral Aquaviva vom J. 1581 beweisen. Er sagt: Die Katholiken 
„halten es für hinreichend die Hauptstücke des katholischen Glaubens bei 
zubehalten und achten dabei wenig oder gar nicht auf die Erfüllung der 
Kirchengebote, auf die Anerkennung der päpstlichen Autorität, auf die An 
nahme sehr vieler Glaubenslehren, welche man unter dem Namen von mensch 
lichen Überlieferungen susam mengefasst und dem deutschen Volke durch 
häretischen Trug sehr verhasst gemacht hat.“ Janssen Geschichte des 
deutschen Volkes V, 183. Für Oberösterreich insbesondere vgl. die bezeich 
nenden Mitteilungen bei Stülz Vöcklabruck 72 fg. bei Friess Garsten, 
1881, 252 und in dem Visitationsprotokoll bei Weissbacher- Harten- 
schneider I, 264 fg. sowie Czerny Zweiter Aufstand 12 fg. Ich zweifle 
nicht, dass sich bei näherer Untersuchung viele oberösterreichische Äbte und 
Geistliche jener Zeit, welche als Protestanten bezeichnet werden, gleich den 
Nonnen von Traunkirchen in dem erwähnten Protokoll als Kompromiss 
katholiken erweisen würden. 
4) Über seine kirchliche Gesinnung und über sein Verhalten in Bezug 
auf die kirchlichen Verhältnisse Oberösterreichs liegt mir eine Reihe un 
gedruckter Aktenstücke vor, die ich an anderem Orte zu veröffentlichen 
hoffe. 
1) Für diese Bestrebungen sind sehr bezeichnend seine Erklärungen Zu S. 27. 
und Verfügungen bei Otto 10 fg. 16, 20; vgl. auch das. 37. 
2) Khevenhiller VI, 110; vgl. Stülz Wilhering 190 Z. 10 
v. u. fg. Pritz Gesch. des Landes o. d. E. II, 276 und namentlich Ob er 
lebt n er Stände 26 fg. Auch in dem gleich anzuführenden Bescheide von 
1576 spricht Maximilian nur von der 1568 geschehenen Bewilligung und nie 
ist später von einer anderen die Rede. 
3) Vgl. Pritz II, 273. Auf Gutachten des Viztums Dr. Georg Gien- 
ger beschied der Kaiser am 9. März 1576 den Adel, er solle die Agende 
der Niederösterreicher annehmen oder sich mit diesen über eine gemeinsame 
neue vergleichen. Münchener Akten. Weder das Eine noch das Andere
	        
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