Volltext: Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres 1626 [2. Band] (2 /1905)

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die Rede. Der Hauptzweck der Gesandtschaft war ohne Zweifel die Beglück 
wünschung zur Kurwürde, wobei man dann Gelegenheit nahm, Beschwerden 
und Bitten vorzutragen. Zu dem bei Stülz 276 erwähnten Punkt 2 trage 
ich nach, dass die Stände am 20. Juli den Kf. durch ein Schreiben ersuchten; 
er möge seine Entschliessung dahin „vervollständigen“, dass er ihnen den 
Überschuss des Garnisonsgeldes aus seinem Linzer Einnehmeramte wieder 
ausbezahlen lasse, denn sie hätten denselben nicht in Händen behalten. Mc. 
tom. 49, 392 Or. Ohne Zweifel wurden sie abschlägig beschieden, da in der 
Ständerechnung von dem Erlass nichts erwähnt wird. 
9) Vom 17. August 1623. Mc. tom. 49, 389 Cptkopie. Am 23. Oktober 
schärfte der Kf. der Linzer Regierung nochmals ein, die Städte möglichst 
von der Besatzung zu entlasten. Das. 421 Opt. 
10) Darüber klagen die Linzer Regierung und die Stände vielfach. 
11) Zetl 29, 31. 
Zu S. 22* 1) Stülz, Wilhering 276. Auf eine Beschwerde der Ständeverordneten 
vom 22. Juli 1622. Mc. tom. 51, 22 Or., dass die Reiter des Obersten Her 
berstein im Lande umherstreifend die Bauern plünderten, brandschatzten 
und misshandelten, verfügte der Kf. am 28. Juli das. 21. Cpt. dass Herbert 
stein sogleich selbst nach Oberösterreich gehen, Ordnung schaffen und Ersatz 
leisten lassen solle, widrigenfalls der Kf. ihm den Schaden am Solde zurück 
halten und selbst den Schaden vergüten werde. Am 15. März 1623 befahl 
er ohne vorgängige Untersuchung, den Hauptmann Ränftl [Ist es der bei 
Meindl Wels 102 als Ranstl Erwähnte? Er und der Rittmeister Pollant 
[Pallant?] waren gewiss nicht kaiserliche sondern bayrische Offiziere] zu 
Linz, über welchen sich die Linzer beklagt hatten, sofort abzusetzen. Der 
bayrische Rat Otto Joseph von Kirchberg, der darauf Ränftls Verteidigung 
befürwortend einschickte, bemerkte, mehrere Knechte, welche sich vergangen, 
sollten nächster Tage „justifiziert“ werden. Mc. tom. 49, 255 und 257 Or. 
Auch in Steyr wurden um diese Zeit sieben Knechte in Ketten gelegt und 
streng bestraft. Thumbperger an den Kf. 9. April 1623, Mc. tom. 51, 137 Or. 
[Ränftl erscheint 1626 wieder als Hauptmann in Herbersdorfs Regiment, s. 
der Oberösterreicher 86, wurde also wohl 1623 nicht entlassen]. Vgl. 
auch Strnadt Peuerbach 513 und Weissbacher-Schützenberger 83. 
2) Pfliegls Widerlegung der Bauernbeschwerden. Der Kf. versichert in 
dem mehrfach erwähnten Schriftstück vom Juni 1626 dasselbe. In einem 
Schreiben vom 15. Novhr. 1626 versichert Pfliegl, die Bauern seien in keiner 
Weise beschwert worden, „ohne das bei offenen kriegen nit alle soldaten- 
excess verhüetet werden mögen, aber es hat auch, so lang es in statthalter- 
ambts gewalt verblieben, [d. h. bis zum Einrücken der Truppen während 
des Aufstandes] an ernstlicher kriegsdisciplin nit gemanglet.“ Ma. 29/18, 
341 Kopie. S. auch die vorhergehende Anmerkung und Zetl 25, 44. Aut 
die bei Strnadt a. a. 0. erwähnten Beschwerden der Peuerbacher wurde 
der Hauptmann der dortigen Besatzung, Bernhard Welzer zu Eberstein und 
Hornberg, sogleich zur Untersuchung hingeschickt. Er berichtete am 3. April 
1623 an Kirchberg, er habe die Klagen völlig unbegründet gefunden; da 
übrigens seine Soldaten, obwohl sie schon seit vier Wochen beisammen, noch 
immer nicht gemustert seien und ausser der Verköstigung nichts erhielten, 
so könne er auf die Dauer nicht für gute Zucht einstehen. Mc. tom
	        
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