Volltext: Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres 1626 [2. Band] (2 /1905)

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wurde sein Wert auf die Hälfte, am 1. Juni 1623 auf ein Viertel herab 
gesetzt. Das war die sog. Münzkalierung. Vgl. Zetl 30.und 31. Über die 
gleichzeitige Herabsetztung der Preise s. Strnadt Peuerbach 512 Anm. 2. 
Der Kaiser gestattete dem Fürsten von Liechtenstein, aus einer Prager Mark 
Silber im Werte von 19 Gl. 37 kr. zuletzt Münzen im Nominalwerte von 
78 Gl. 2 kr. zu prägen; der Staat machte aus der unverantwortlichen Miinz- 
v.erschlechterung im Jahre 1621 einen Gewinn von einer Million Gulden. 
Ende 1623 wurde der Gulden auf 10 kr. herabgesetzt, welche Massregel 
zahlreiche Leute an den Bettelstab brachte (A. Huber Geschichte Öster 
reichs V. 208, 209). Str. 
9) Sehr anschaulich schildert die Geldwirren Zetl Chronik 28 fg. 
Vgl. W eissbacher-Hartenschneider 158 u. 173 sowie Meindl Wels 
103 fg. Scheichl Beitrag 5 Anm. 2 und Pro 11 Blick 7 fg. 16 fg. 
10) In den Bauernbeschwerden, hier Beilage I n. 13, wird die Münznot 
dem Statthalter beigemessen. Natürlich ist das ebensowenig berechtigt wie 
die bei Weissbacher Kirchliche Topographie 155 erwähnte Beschuldigung, 
PI. habe fremde Kaufleute ins Land einschleichen lassen, welche den Leuten 
das gute Geld gegen schlechtes eingewechselt hätten. 
1) Vgl. Zetl 98. 
2) Herbersdorf war damals, wie oben S. 10 erwähnt wurde, nicht in 
Oberösterreich. 
3) Antwort der Regierung vom 19. Novbr. 1622 auf eine Beschwerde 
der Linzer; Mc. tom. 49, 282 Kopie. 
4) Wahrscheinlich so, wie sie durch einen Statthaltereierlass vom 17. Mai 
1624 für einzuquartierende Reiter angesetzt wurden, nämlich für den Mann 
täglich 2 U Fleisch, 2 Ü Brot und 2 Mass Bier; für ein Pferd wöchentlich 
ein Metzen Hafer nebst dem nötigen Heu und Stroh. Mc. tom. 51. Vgl. 
auch die Anordnungen nach der Beendigung des Aufstandes. Bei der Höhe 
der Ansätze ist berücksichtigt, dass die Soldaten meist Weib und Kind, die 
Reiter und Offiziere aber auch noch Jungen“ und andere Diener bei sich 
hatten. Die Offiziere erhielten je nach ihrem Grade mehrere „Plätze“. 
5) Das Umherstreifen zu Plünderung und Diebstahl. 
6) 16. März 1623, Mc. tom. 49, 256 Cptkopie. Die Linzer hatten auch 
gebeten, die Häuser der katholischen Bürger zu belegen; das lehnte der Kf 
ab, weil jene stets treu gewesen seien. 
7) Räte zu Linz an den Kf. 6. Juni 1623, Mc. tom. 49, 327 Or. In 
Linz blieben nur 150 Knechte mit ihrenT Tross. Aufzeichnung das. 330. 
Vgl. Zetl 32 und Strnadt Peuerbach 513. 
8) In dem Berichte vom 6. Juni. In Wels veranlasste der Befehl des 
Kf. bei dem dort liegenden Fähnlein beinahe eine Meuterei; die Soldaten 
erklärten, dass sie bei der unerhörten Teuerung von ihrem Solde nicht leben 
könnten. Bericht des Rates Siegmund Thumbperger an den Kf. 9. April 
1623. Mc. tom. 51, 137 Or. Am 9. Juni erneuerten die Linzer ihr Gesuch; 
Mc. tom. 49, 333 Or. Eine Gesandtschaft der Stände, welche bald darauf 
nach München ging, unterstützte es, unter Beschwerden über die Aus 
schreitungen der Soldaten. Über diese Gesandtschaft vgl. Stillz Wilhering 
275 fg. Die Veranlassung derselben war übrigens nicht, wie dort angegeben, 
die Ankündigung einer Werbung, denn davon ist in dem Anbringen nicht 
Stieve, Der oberösterreichische Bauernaufstand 1626. II 
Zu S. 21.
	        
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