Volltext: Die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen [Band 3]

Germanen in Ungarn bis zur Zeit Karl des Großen. 
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Die Bezwingung Dakiens durch Trajan (101—107) brachte 
wieder festen Halt in die Römerherrschaft an den Gestaden der 
Donau; aber diese neue Ausdehnung des Reiches konnte dennoch 
dem Andringen der stets zahlreicher erscheinenden germanischen 
Völkerschaften für die Dauer keinen erfolgreichen Widerstand leisten- 
Während man in der römischen Provinz Dakien sich noch geraume 
Zeit der Einfälle der freien Daker sowie der mit diesen zusammen 
wirkenden Aufstände der unterworfenen Daker zu erwehren hatte, 
dauerte im Norden zwar die Schutzherrschaft der Römer fort, die 
noch um das Jahr 140 den Quaden einen König gaben; aber es 
offenbarten sich am Donau-Limes dennoch immer deutlicher die 
wuchtigen Vorstöße germanischer Völker. Einer der 
gefährlichsten erfolgte in den Tagen des Kaisers Marc Aurel 
(166—180 nach Christi Geb.) Unter Führung des Markomannen- 
Königs Ballomer bildete sich ein Völkerbund, der außer Marko 
mannen, Quaden, Buren, Hermunduren, Variskern und Vandalen 
noch eine Menge anderer germanischer Völkerschaften umschloß und 
auch die Jazygen sowie sonstige sarmatische (slavische?) Stämme 
umfasste; ja selbst die östlich von den Quaden und Baimen in den 
Karpathen zurückgebliebenen keltischen Gothoni sowie die tiefer im 
Lande noch vorhandenen thrakischen Ost und Bessi (Stammverwandte 
der Geten oder Daker?) traten in den Bund gegen den gemein 
schaftlichen Feind, gegen Rom. Mit großer Übermacht und wilder 
Kampflust stürzte dieser germanisch-sarmatische Kriegsbund auf 
Pannonien, schlug die römischen Legionen unter Furius Victorinus 
(166) und erschien verwüstend und raubend bis vor den Thoren 
Aquileja's. Von 166—175 dauerte die erste, von 177—180 die 
zweite Periode des Markomannenkrieges, der zum ersten 
Male die Grundfesten des römischen Reiches bedrohte und die 
Völker von der Nordsee bis zum Pontus in Aufruhr brachte. 
Der nachhaltigen Kraft des tüchtigen Kaisers Marc Aurel 
gelang es, die Feinde vom römischen Boden wieder zu vertreiben 
und dieselben in wiederholten Schlachten zu besiegen. Die Jazygen 
wurden im Jahre 172, die Germanen zwei Jahre später auf 
quadischem Gebiete aufs Haupt geschlagen. Wie überaus gefährlich
	        
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