Volltext: Die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen [Band 3]

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Germanen in Ungarn bis zur Zeit Karl des Großen. 
gewinnen. Vannius war nun auch genöthigt, die Feldschlacht 
anzunehmen. Er verlor sie nach tapferer Gegenwehr, wurde selbst 
verwundet und floh mit seinen Gefolgschaften auf die zu seinem 
Empfange bereit stehende römische Donau-Flotille. Die Römer 
empsiengen den vertriebenen König und die Seinigen ehrenvoll und 
wiesen ihnen Ansiedlungsgebiete in Pannonien an. Eine Wieder 
einsetzung des verjagten Vasallen wurde aus kluger Politik um so 
weniger versucht, als die beiden Sieger, Vangio und Sido, 
ebenfalls ihre Ergebenheit an Rom gelobten und durch die Theilung 
des quadischen Königreiches nicht bloß dessen Macht und Bedeutung 
geschwächt wurde, sondern die Möglichkeit einer Rivalität zwischen 
beiden neuen Königen eine noch bessere Handhabe zur Niederhaltung 
derselben darbot. Die Römer suchten überdies die Donau-Gränze 
noch mehr zu befestigen und legten selbst auf dem linken Ufer, 
also auf „barbarischem" Gebiete, feste Plätze an. 
Die Besorgniß war auch nicht unbegründet. Roms größter 
Historiker, Tacitus, berichtet, daß die „Barbaren" genau die 
Übel kannten, an denen das damalige Römerreich dahinsiechte und 
es war nur ein Glück für Rom, daß die gefürchteten Daker und 
die Germanen stets zu verschiedener Zeit die römischen Provinzen 
angriffen. Ein Bündniß dieser Völker gegen das damalige Rom 
würde das Reich unter einem Domitian sicherlich gestürzt haben; 
war doch dieser römische Kaiser im Jahre 90 nach Christo genöthigt, 
den Frieden mit den Dakern um Geld zu. erkaufen und dem 
dakischen Könige Dekebalus Tribut zu leisten. 
In dieser Zeit brach auch im quadischen Königreiche neue 
Verwirrung aus. Von den westlich wohnenden Ly giern bedroht, 
baten die Quaden die Römer um Unterstützung und Hilfe. Aber 
Kaiser Domitian konnte diese dem römischen Schutzvolke nicht 
leisten. Was thaten nun in dieser Bedrängniß die Quaden? Als 
sie die Schwäche ihrer Schutzherren erkannten, verbündeten sie sich 
mit den Lygiern und brachen vereint mit diesen und mit den 
Markomannen und Jazygen über die Donau ans pannonisches 
Gebiet, wo sie die römischen Legionen in -die Flucht trieben und 
das Land verwüsteten.
	        
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