Volltext: Die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen [Band 3]

Germanen in Ungarn bis zur Zeit Karl des Großen. 
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unterstützten. So gelang es Catuald, den Markomannen-König 
Marbod ans dessen Burg zu vertreiben und dieser flüchtete zu 
den benachbarten Römern, deren Hilfe er anrief. Doch auch 
Catuald unterlag bald der römischen Staats- und Kriegskunst 
und diese sorgte dafür, daß der danubische Limes gegen germa 
nische Angriffe besser geschützt werde. Unter römischer Schutz 
herrschaft wurde nämlich über die markomannisch-quadischen Stämme 
zwischen der March und Gran (oder Eipel) der Häuptling 
Bann ins von qnadischer Abkunft als römischer Vasallenkönig 
eingesetzt. Das so gebildete quadische Königreich umfasste 
etwa die Gebiete der heutigen Komitate Preßburg, Neitra, Trencsin, 
^rva, Liptau, Turöcz, Bars, Sohl, Hont und Neograd, eine 
genaue Feststellung der Gränzen ist allerdings nicht. möglich. 
Bannius gebot über Markomannen, die im Westen saßen, 
über die eigentlichen Qua den und über die suevischen Baimen, 
das äußerste germanische Volk im Süd-Osten. Markomannen und 
Quaden sind als bergbaukundige Völker bekannt. Es.unterliegt 
deshalb kaum einem Zweifel, daß die Anfänge des nordungarischen 
Bergbaues auf diese germanischen Volksstämme zurückzuführen sind. 
Die Quaden trieben mit den Prodncten des Bergbaues einen 
lebhaften Handel. 
Bannius, der auch mit den Jazygen gute Nachbarschaft 
unterhielt, regierte von 19—51 nach Christo. Im letztgenannten 
Jahre wurde er von seinen beiden Neffen Bang io und Sido 
gestürzt, denen auch der König der benachbarten Hermunduren, 
Vibilins, Hilfe geleistet hatte. Bann ins hatte durch seine 
Raubzüge in die germanischen Nachbarländer und durch Hochmuth 
und Härte im eigenen Lande seinen Untergang veranlasst. Doch 
wich er nicht ohne kräftigen Widerstand. Er hatte in dem gebirgigen 
Lande feste Bergschlösser angelegt und diese mit quadischem Fuß 
volke und jazygischen Reitern besetzt, weil er den zahlreichen 
Feinden im offenen Felde nicht gewachsen war. Aber die jazygische 
Reiterei konnte in den Burgen eine Belagerung nicht lange aus 
halten, da es an Futter für ihre Rosse mangelte. Deshalb suchte 
dieselbe mitten durch die umringenden Feinde das offene Land zu
	        
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