Volltext: Die Rumänen in Ungarn, Siebenbürgen und der Bukowina [Band 6]

Abstammung und Entwickelung. 
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Die Verhältnisse könnten sich nicht so gestalten, wie sie hier 
dargestellt sind, wenn der Nachwuchs bei den Rumänen nicht 
geringer und das Leben nicht länger wäre. Die Frage, wie diese 
Verhältnisse entstanden sind, gehört jedoch nicht hieher: genug, daß 
sie bestehen und keine zufälligen sein können, genug, daß die 
rumänische Gesellschaft eine für das Individuum vortheilhafter 
eingerichtete ist. Eine rumänische Bevölkerung, die ebenso viele 
Kinder und ebenso viele Greise wie die ungarische hätte, würde um 
69,432 mehr Männer zwischen 15—45 und um 48,744 mehr 
Frauen zwischen 20—45, also um 118.176 mehr Individuen 
haben, die sowohl für sich, wie auch für Andere sorgen könnten. 
Dann gäbe es in Ungarn im Alter von 15—20 um 39,762 
mehr Frauen, als es in einer ebenso großen rumänischen Gesell 
schaft geben würde; zwischen 15 und 45 gäbe es jedoch bei den 
Rumänen um 9608 mehr Frauen. Trotzdem werden in Ungarn 
verhältnißmäßig mehr Kinder als bei den Rumänen geboren.*) 
Das Jahr 1870 ist ein normales, und ich wähle es schon 
darum für die Vergleichung, weil für dieses Jahr allein uns die 
Zahl der zeugungsfähigen Frauen bekannt ist. Es wurden in 
diesem Jahre in Ungarn 493,297 und in den rumänischen Kreisen 
48,725 Kinder geboren. Wenn also 308,101 Frauen in den 
rumänischen Kreisen 48,725 Kindern das Leben gaben, wie vielen 
Kindern hätten die 2,576,918 Frauen aus Ungarn, bei derselben 
Fruchtbarkeit, das Leben geben sollen? Die Antwort ist: 407.526 
Kindern. Es wurden jedoch 85,771 mehr geboren. 
Während der Jahre 1866—1870 sind in Ungarn 2,368,594, 
also beinahe ebensoviel Kinder, als es Frauen gab, geboren; wäh- 
*) Vergleiche Keleti Karo ly, „Magyarorszag nepessegenek szapordasa 
es fogyasa (Budapest 1879) pag. 21—22. — Konek Sandor constatiert das 
selbe.
	        
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