Volltext: Die Tiroler und Vorarlberger [Band 4]

Das Volk in Waffen. 
195 
Landesherren und an ihren auswärtigen Unternehmungen betheiligt! 
Bald zogen sie mit ihnen gegen Standesgenossen, bald gegen die 
Bischöfe des Landes, bald gegen ins Land gedrungene Feinde. 
Wir erinnern nur an die zahlreichen Strauße, welche Meinhard II. 
Markgraf Ludwig von Brandenburg und Friedrich IV. und 
Sigmund mit den Landesbischöfen und dem Landesadel, den 
Herren von Verona, Padua und Mailand, der Republik Venedig 
und den Herzogen von Baiern auszufechten hatten. Wie oft und 
wie zahlreich sind dann nicht die Edlen Tirols mit ihren Landes 
herren nach Kürnthen und Italien hinabgestiegen, über den Fern 
und Arlberg in die Schweiz und ins Schwabenland gewandert. 
Man denke an die Züge Leopolds III. nach Treviso und in die 
Schweiz, an Leopolds IV., Friedrichs IV. und Sigmunds Kämpfe mit 
den Schweizern und Italienern. Waren doch unter den bei Sempach 
gefallenen Edeln mehrere Tiroler und Vorarlberger, Männer aus 
den edelsten Geschlechtern, wie Weineck, Welsperg, Zwingenstein u. a. 
Den streitlustigen Rittern stellten sich schon in der zweiten 
Hälfte des XIV. Jahrhunderts die Bewohner der eben empor- 
bliihenden Städte, die Bürger, würdig zur Seite; mit Helmparden, 
Spießen und Schwertern bewehrt und durch Pickelhaube und Stahl 
panzer geschützt, vertheidigten sie muthig und ausdauernd Thürme, 
Mauern und Gräben, die ihre Städte umgürteten. An den Mauern 
von Hall, Innsbruck, Matrei und Sterzing brach sich das Ungestüm 
der Baiern, die Österreich den kaum errungenen Besitz von Tirol 
streitig machten, und der mannhaften Gegenwehr dieser Bürger 
dankt vorzüglich das Haus Habsburg die Erhaltung desselben. 
Und wieder waren es die Bürger von Hall und Innsbruck, deren 
Tapferkeit einen weitern Einfall der Baiern in den Zeiten 
Friedrichs IV. zu Schanden machte. Ebenso hatte es dieser Herzog 
zum großen Theil der Ergebenheit und unerschrockenen Tapferkeit 
des Bürgerthums, namentlich den treuen Hallern, Innsbruckern 
und Insassen von Sterzing zu danken, daß er aus den harten 
Kämpfen gegen Kaiser und Concil, gegen seinen eigenen Bruder 
Ernst und gegen den unbotmäßigen Adel siegreich hervorgieng. 
Noch weit größer war allerdings dabei das Verdienst der Bauern. 
13*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.