Volltext: Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)

64 P. Augustin Rabensteiner Archivalien zur Baugeschichte der Dreifaltigkeitskirche in Paura bei Larabach 
lernen. Der Abt knüpfte daher mit Carlone auch wegen Ausführung der Freskomalereien 
der Dreifaltigkeitskirche Verhandlungen an, die zu einem günstigen Resultate führten. — 
Abt Maximilian schrieb in seinem Kalender: 
„Anno 1718 den 25. Febr. habe mit Carlo Carlone Capellen ein Spaltzetul von 4250 fl. aufgerichtet, 
und Francesco Carlo Mesenta wegen des Fresco- welche von Beeden theillen gefertiget und extradiret 
gmähl in der Neu erbauten Heil. Dreyfaltigkeit worden“. 
Carlone und Mesenta arbeiteten gemeinsam, Carlone übernahm den figuralen, Mesenta 
den dekorativen Teil der Malerei. Im Laufe der Jahre 1718 und 1719 wurden die 
Cartons ausgearbeitet. Am 31. Juli 1719 begannen Carlo Carlone wie auch Francesco 
Messenta in der Dreifaltigkeitskirche die Fresken zu malen. Am 11. August waren beide 
Maler mit der Laterne fertig. Am 13. Oktober hörte Carlone zu malen auf, während 
Mesenta noch weiterarbeitete. Im Frühjahr 1720 war Carlone in Ludwigsburg bei 
Stuttgart. Dorthin richtete Hofrichter Erb seinen Brief dd. Lambach 9. Mai 1720. Am 
12. Juni 1720 setzten beide Maler ihre Arbeit fort und am 20. Juli waren sie mit der 
Malung der Kuppel bis auf das obere Gesimse ohne die Reduzierung und Aufhöhung von 
Gold fertig. Wahrscheinlich stellten die Maler ihre Arbeit jetzt ein, um sie im kommen 
den Jahre zu vollenden. — Im März 1721 mußte der Hofrichter Erb an Carlone geschrieben 
und ihn im Aufträge des Abtes dringend gebeten haben, seine Arbeit in der Dreifaltigkeits 
kirche sobald als möglich zu vollenden. Carlone berichtete nämlich dem Hofrichter in 
einem Briefe dd. Wien am 9. April 1721, daß er im August nach Lambach kommen werde, 
um sein „Werk noch zu guter zheit Endigen“ zu können. Auch entschuldigte er sich mit 
Krankheit und bat, ihm 1000 fl. zukommen zu lassen. Der Hofrichter ersuchte dann Carlone 
noch einmal, doch im Juni oder wenigstens im Juli zu kommen. Carlone, der in Breslau 
in der kurfürstlichen Kapelle arbeitete, antwortete in einem Briefe dd. Breslau am 9. Mai 1721, 
daß er krank war und im Juli bei Prinz Eugen malen solle. Wie aber aus Briefen von 
Bekannten ersichtlich ist, hatte Carlone nicht die Absicht, im Jahre 1721 nach Lambach zu 
kommen. So war es auch. Am 13. Dezember 1721 schrieb er selbst dem Hofrichter Erb 
von Wien aus, daß er im März künftigen Jahres nach Lambach kommen werde, um das 
Freskogemälde in der Dreifaltigkeitskirche zu vollenden. Carlone und Messenta kamen 
nach Lambach und begannen am 31. März 1722 zu malen. Am 8. Mai hatte Carlone die 
akkordierte Arbeit vollendet und Abt Maximilian zahlte ihm den Rest seiner Forderung 
per 1725 fl. (Nach der Kalendernotiz vom 8. Mai d. J. scheinen von den 4250 fl. für Carlone 
und Mesenta 2900 fl. auf Carlone und 1350 fl. auf Mesenta gefallen zu sein.). — Am 
17. Juli 1723 kam Carlone wieder nach Lambach und malte in der Dreifaltigkeitskirche 
„Bey denen Altären die Glorie, Kindl und Figuren wie auch auf denen 3 Chören die 
Decken und wurde mit dieser Arbeit am 30. Juli fertig. Für diese Arbeit erhielt Carlone 
vom Abte Maximilian 400 fl. und für das Altarblatt 900 fl. 
Francesco Mesenta übernahm mit Carlo Carlone die Freskogemälde in der Drei 
faltigkeitskirche, wobei ihm nur die Dekorationsmalerei zufiel. Er hat aber auch selbständige 
Arbeiten ausgeführt, worüber Abt Maximilian einen Kontrakt geschlossen hat wie folgt: 
Ersstlichen Verspricht herr Mesenda in der 
heyl. Dreyfaltigkheit Kürchen in der Paura die drey 
Altär wie beraiths schon ainer Völlig ausgemacht 
also auch die andern zwa}^ Altär Völlig vnd gleich- 
förmbig auszumachen, nebenbey die drey Oratoria 
„Anheundt zu endtstehenndten dato ist zwischen 
Ihro hochwürden vnd Gnaden herrn herrn Maximilian 
Abbten zu Lambach Titl. vnd herrn Francesco 
Mesenda solchergestalten ain Contract aufgericht 
worden, als
	        
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