Volltext: Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)

P. Augustin Rabrnsteiner Archivalien zur Baugeschichte der Dreifaltigkeitskirche in Paura bei Lambach 5 1 
höflich abgelehnt. Am 25. März 1723 zeigte Egedacher dem Hofrichter Erl an, daß er am 
7. April mit den Orgeln nach Linz fahren werde. Der Abt möge den Traunzug mit dem 
nötigen Personale bereit halten, um am 9. April nach Lambach fahren zu können. Am 
10. April kamen die Orgelwerke in Lambach an und sofort wurde in der Dreifaltigkeitskirche 
mit der Aufstellung begonnen. Am 15. Mai hatten die Orgelbauer ihre Arbeit vollendet. Abt 
Maximilian zahlte dem Egedacher die restlichen 900 fl. aus und gab ihm noch dazu „wegen 
der gratis Verförttigten Cymbaln“ 4 Eimer Wein und seinen Gesellen noch 24 fl. Trinkgeld. 
IV. Bildhauerarbeiten. 
Auch die Verträge und Rechnungsbelege über die Bildhauerarbeiten für die Dreifaltig 
keitskapelle sind uns ziemlich vollständig erhalten: 
Zuerst bestellte Abt Maximilian bei dem Bildhauer Marc Antonio Spaz, der die 
Tabernakelsäulen aus Palermo vermittelte, für das Gott-Vater- und Christusportal 4 Engel 
und 4 Kindl. Am 4. November 1721 zahlte er ihm „wegen Verfertigten 4 Engeln von Stain 
auf heyl. Dreyfaltigkheit Kürchen Portal 50 fl.“ und am 24. April 1722 wieder für seine 
„arbeit von Engl und Kindl zu derer Portain bey der heyl Dreyfaltigkheit 30 fl per abschlag“. 
Am 23. Juli 1723 zahlte er demselben wegen der „verferttigten 4 Engl und 4 Kindl auf 
die Portal über die vorhin bezalte 160 fl. den rest mit 118 fl.“. Auf bewegliches Bitten ver 
ehrte ihm der Abt noch überdies einen Eimer Wein. 
Neben M. A. Spaz hat auch Bildhauer Leopold Mähl aus Linz für die Dreifaltig 
keitskirche Arbeiten geliefert. Es sind darüber keine Originaldokumente mehr vorhanden, aber 
aus den Kalendern wissen wir, welche Aufträge er für die Dreifaltigkeitskirche bekommen 
hat. Am 5. Sept. 1722 hat Abt Maximilian dem Leopold Mähl, Bildhauer in Linz, „wegen 
der 6 Basn auf die Portal in die Paura 100 fl. pr abschlag bezalt aus der abbtey“. Im 
Archiv Kodex Nr. 61 steht am 1. Juli 1723 der Vermerk: „Den 1. July Mail Bildhauer in 
Linz 2 Engel 6 Basa pr abschlag 66 fl.“ bezahlt. Zum 27. August desselben Jahres ist im 
obigem Kodex Nr. 61 die Bemerkung: „Eodem dem Mähl Bildhauer in Linz für 2 Engl 
den Rest 30 fl.“. Zum 8. Oktober 1723 enthält Kodex 61 :4,Item dem Mähl Bildhauer zu Linz 
auf seine Arbeit 12 fl.". Leopold Mähl hat somit für die Dreifaltigkeitskirche 6 Vasen und 
2 Engel geliefert. Am 1. und 4. August 1722 sind in der Dreifaltigkeitskirche „auf das 
Portal gegen der Traun (Christusportal) die Engl, Kindl, Vasa aufgesetzt worden.“ 
Ein Basrelief, darstellend den englischen Gruß, ließ Abt Maximilian von Johann 
Georg Niepauer, Bildhauer in Salzburg, machen. Abt Maximilian schloß mit ihm 
folgenden Vertrag: 
„Demnach Mier mein Hofrichter gehorsam vn- 
derbracht, wassmassen derselbe mit dem Johann 
Georg Nipaurn, Bildthauern in Salzburg, wegen des 
Schildt vnnd Bassaraleff, so in ainen Altar Stain ge 
hörig, vermög des Ihme Nipaurn Z u e g e- 
stellten Riss 1 ) vnnd Model in weissen Mar 
mor (welchen Stain der Maister Doppler im Himel- 
reich beyzuschaffen hat) der Kunst gemäss sauber 
auszuarbeithen, vnnd nach meinen contento bis hin 
vmb heyl. Dreifaltigkheit-Sonntag zunerförttigen, 
hiervor pr fünf vnd Sibentzig Gulden ainen accord 
getroffen. Als habe hiemit gemelten Niepauern ver 
sichern wollen, zum fahl derselbe über sein ge- 
thannes versprechen gemelten Schildt vnnd Bassa 
raleff nach den Ihme zuegestelten Riss vnnd Model 
der Kunst gemäss sauber ausarbeithen vnnd zu 
J ) Der Riß stammt wahrscheinlich von Ruffini in München. Siehe unter Maler!
	        
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