Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

P. Augustin Rabensteiner Archivalien zur Baugeschichte der Dreifaltigkeitskirche in Paura bei Lambach 47 
Volgenten 723 Jahr in der Kürchen aufgerichter stehen 
khönne vnd dise ausgearbeithe Stain auf seinen 
aigenen Vncossten vnd gefahr, worbey auch die 
Mauthgebüehr Verstandten aindtweders auf dem 
Wasser nacher Linz oder im Windter yber Landt 
nacher Lambach zulifern, worgegen 
Drittens hochgedacht Ihro hochwürden vnd 
Gnaden sieh Erbotten im Fahl dise altar vnd Täber- 
näckhl arbeith Von dennen aussgesuecht vnnd Gnädig 
Beliebten Stainen der Kunst nach vnnd mit Ver 
sprochenen Fleiss Verförttiget sein würdtet, in ainer 
Summa Vor All vnnd iedes ain Tausent zway Hundert 
Gulden würckhlich ausszahlen zulassen, auch sich 
Gnädig Erclähret gleich anheunth an disem accord 
50 fl., dann so offt Besagter Maister Doppler ain Ver- 
förttigte Arbeith Lifern würdtet, hieran nach Pro 
portion aine abschlags Zahlung Laisten zulassen, Wie 
nicht münder 
Vierttens BerüehrtenMaisterDoppler oder seinen 
Gesöhlen zur zeit, da solcher disen Altar vnnd Täber- 
näckhl Aufsezen würdtet, die Benöttigte Cosst vnd 
Trunckh in hiesigem Closter Raichen vnnd genüessen 
zulassen, Woryber dises accords 2. gleichlauttendte 
Exemplaria aufgericht vnnd Behörig ausgeförttüget 
werden. 
Actum Lambach den 15^ Junii 722 
Maximilianus Abbt 
zu Lambach 
Georg Doppler Steinmez Maister 
in Himlreich. 
(L. S.) 
(Original mit 2 Siegeln und Unterschrift im Stiftsarchiv.) 
Doppler legte alsbald 13 verschiedene Steinmuster zur Auswahl vor. Am 23. Juli des 
selben Jahres ließ Abt Maximilian durch den Meierhofknecht das Modell zu Doppler 
nach Salzburg überführen. Doppler vermochte den Altar nicht rechtzeitig zu liefern. Am 
23. März begannen 2 Steinmetzgesellen und ein Schleifer mit der Aufsetzung des Altares 
und Tabernakels und vollendeten ihre Arbeit am darauffolgenden 2. Juni. An diesem Tage 
wurde Doppler für seine Arbeit vollends ausbezahlt. 
Die Steinmetzgesellen arbeiteten durch 55 Tage hindurch und erhielten per Tag 30 kr., 
der Schleifer 15 kr., zusammen 68 fl. 45 kr. Als Trinkgeld erhielten sie von Abt Maximilian 
24 fl. und für die Reise 9 fl. 
Abt Maximilian muß mit dem Hochaltäre in der Dreifaltigkeitskirche sehr zufrieden 
gewesen sein, denn er bestellte beim Steinmetz Doppler am 2. Juni 1724 auch die beiden 
anderen Altäre für die genannte Kirche und schloß folgenden Kontrakt: 
„An heundt Dato haben Ihro Hochwürden vnnd 
Gnaden Herr Herr Maximilianus Abbt alhier zu 
Lambach Titl. etc. mit dem Ehrngeachten Georg 
T o p p 1 e r Stainmöz-Maistern in Himelreich negst 
Salzburg wegen zway Altär in die heyl. Drey- 
faltigkheitkirchen nachuolgenten Contract aufge 
richt Als 
Erstlichen verspricht Er Maister Toppier beedte 
Altär nach den von Holz gemachten Modell als die 
Stäffl, eingelegte Fuess-pöhn, Antipendien vnnd 
Leichter-Stäffl alles von dem ihme vorgezaigten 
Stain Musstern auf das Fleissigste in dem Weissen 
Taurner Stain (wie beraiths der schon verferttigte 
Altar weiset) einzulegen, zu Polieren vnnd Aus- 
zuarbeithen, vnnd solche Arbeith auf nägst anruck- 
hendte Heylige Michaeli zuuerförttigen vnnd auf 
seinen vnckhossten bis nacher Linz auf der Thonau 
zulifern, auch dise beedte Altäre in der heyl. Drey- 
faltigkheit Kirchen gleichfalls ohne zuetrag selsbt 
aufzurichten vnnd zusezen. Dahingegen 
Andertens versprechen Ihro hochwürden vnnd 
Gnaden etc. gedachten Maister Toppier vor solche 
Altär-Arbaith, fahls dise zu dero Gnädigen Contento 
verferttigt vnnd aufgesezt sein werden, in paaren 
Gelt Acht Hundert Gulden auszahlen vnnd wehrenter 
Zeit des Aufsezens dem Maister vnnd seinen Gsöhln 
die Kosst vnnd Trunckh raichen zulassen; Nebenbey 
übernemben auch Ihro Hochwürden vnnd Gnaden etc. 
die Bildthauer-Arbeith als Basseraleff vnnd die Trag 
stainer ausser dennen Antipendien ohne des Maister 
Toppiers entgelt selbsten machen zu lassen, Woryber 
dises Contracts zway gleichlauttendte Exemplaria 
aufgericht vnnd ausgeförttiget werden. 
Actum Lambach den 2ten Juny 724. 
Georg Doppler Stainmez Maister 
^ ^ in Himelreich. 
(Original im Stiftsarchiv.)