Volltext: Der Bauernkrieg in Oberösterreich

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unb unerkannt ihre Kinder wieder zu sehen. Die alte Breitenloherin von 
Edlgassen war die letzte Evangelische um Wallern, welche nach Ungarn trans 
portiert wurde; sie konnte nach dem Erscheinen des Toleranzpatentes rn die 
alte Heimat zurückkehre::. (Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde von 
Wallern von I. E. Koch, Wels 1881 Seite ' 15—16). — Als Beweis, 
daß die nach Siebenbürgen verschafften evangelischen Christen mit ihrem Lose 
sogar noch zufrieden waren- wird gewöhnlich das Dankschreiben angeführt, 
welches die armen Salzkammerguts-Arbeiter und Emigranten unmittelbar nach 
ihrer Ankunft in Hermannstadt an Kaiser Karl VI. abgehen ließen, weil sie 
darin bekannten, daß es ihrerseits ein Unrecht war, sich nicht sogleich dem 
kaiserlichen Befehle, nach Siebenbürgen zu reisen, gefügt zu haben und baten, 
alles nur ihrem Unverstände zuschreiben zu wollen. Das Schriftstück ist ab 
gedruckt bei Ettinger „Kurze Geschichte der ersten Einwanderung oberöster 
reichischer evangelischer Glaubensbrüder nach Siebenbürgen" Seite 40—44. 
Die armen Opfer unchristlicher Unduldsamkeit waren unter dem frohen Ein 
drucke der liebreichen Aufnahme von Seiten ihrer Glaubensgenossen und des 
"Gefühles, endlich einmal dem religiösen Zwange entkommen zu sein, leicht zu 
bewegen, das ihnen vorgelegte Dokument zu unterzeichnen, um so mehr, als 
sie ja unter Begleitung eines kaiserlichen Kommissärs anlangten und von 
dessen Wohl- oder Uebelwollen noch zur Stunde abhingen. Ganz abgesehen 
davon, daß die wenigsten von ihnen werden des Schreibens kundig gewesen 
sein, daher keiner der Verbannten das Schriftstück wird verfaßt haben, zeigt 
die Haltung desselben jedem Welterfahrenen, daß es zu Beweiszwecken für die 
kaiserliche Regierung angefertigt wurde, um die Klagen und Beschwerden der 
Evangelischen im deutschen Reiche damit (zu beschwichtigen. Bedauerlich aber 
bleibt, daß selbst ernsthafte Geschichtsschreiber das Dokument als geeignet 
ansahen, das Verfahren der kaiserlichen Regierung zu beschönigen. 
208 ) Akten aus dem Archive von Ort. 
209) Archiv in Losensteinleithen. Die Zachhubergüter gehörten oamals 
Pfarre Sierning (nicht wie S. 125 steht, nach Wolfern) 
210 ) Akten aus dem Archive von Ort. 
211) D6 Luca „Landeskunde ob der Enns" Band II Seite 163. 
212) Archivalien aus Ort. Oe Luca Band II Seite 167. 
213) Archivttlien aus Ort. 
214) Archivalien aus Ort. De Luca Band II Seite 190. Kaiser Joses 
hatte zu Vollziehern seiner Aufträge die alten Behörden, welche in ganz anderen 
Anschauungen gelebt und amtiert.hatten. Es ist daher Nicht zu wundern, daß 
leine edlen Absichten nicht immer die Unterstützung fanden, welche ihnen gebührt 
hätte. Manche Archivstücke weisen den Widerwillen der Unterbehörden aus,'. 
Auch das Toleranzpatent fand nur eine sehr gemischte Aufnahme, Die Ver 
öffentlichung wurde verzögert, der Kreishauptmann in Lambach benahm sich 
entschieden ablehnend (vergleiche „Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde 
Wallern" von Jakob Ernst Koch, Wels 1881, Seite 25). 
215) Archivalien aus Ort. 
216) Pritz „Geschichte des Landes ob der Enns" Band II Seite 540. 
217) De Luca Landeskunde Band II Seite 316—329. 
2i®) Pritz „Geschichte des Landes ob der Enns" Band II S. 536—-537. 
219 ) ' „Die Pflege der Asketik von Seite des Klerus" 45. Jahrgang 
Seite 43—60. 
220) Ettinger „Kurze Geschichte" usw. rwie Anmerkung 202 Seite 
37—39, 52—53 u nd die Spezifikation in Faszikel „Religionssachen" Ort im 
Museum in Linz. — Weiters die aktenmüßige Darstellung der Prozedur in 
dem Aufsatze „Lose Blätter aus vergangenen Zeiten" im evangelischen Vereins- 
blatte für Oberösterreich" 1893, Nummern 1—12. 
221) Akten und Empfangsbestätigungen aus dem Archive Ort. 
222} Axt Fernschild—Klackl aus dem Archive Ort. 
„Der Bauernkrieg in Oberöfterreich". U
	        
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