Volltext: Der Bauernkrieg in Oberösterreich

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mutzten, ist es doch nur Fuß für Fuß geschehen. Hier 
haben sie einem sein Pferd niedergestochen, dort ernen vor den 
Kopf geschlagen und sich selbst ohne Ach-- und Wey lagen 
nieverhauen lassen wie die Hunde. Und ob sie gleich oft 
versucht haben, die Pickeniere zu trennen, ist es ihnen doch un 
möglich gewesen und haben habei eingebüßt. Das hat so anderthalb 
Stunden und mehr, bis an die Stadt Eferding hin, gewährt 
und ist das Feld überall mit Toten belegt gewesen 13 "). 
Da lagen sie, die kräftigen, bärtigen 131 ) Gestalten, die noch 
mutiger gestritten, als die ritterlichen Helden in altdeutschen 
Sagen: gegen 3000 hatten ihr Leben geopfert und nicht wenige 
dürsten in der Donau ertrunken sein. Gnade wurde weder 
erbeten noch gewährt. 
Löbl Vertrieb eine Bauernschar, welche sich in Raffelding fest 
gesetzt hatte; die Armee übernachtete in dem Dorfe und in dessen 
10. Novemb. Umgebung. Am folgenden Morgen wurde Eferding, wo die Bauern 
fünf Geschütze zurückließen, von den Holsteinern besetzt. Nach dem 
Abzüge der Armee versammelten sich wieder Bauern beim Schlosse 
Schaumburg, erschlugen den Holsteinern sechs Rotten und wehr 
ten ihnen, Aschacb in Besitz zu nehmen und, wie sie in Efer 
ding getan, mit einer Brandschatzung zu belegen. 
Aus die Nachricht des Prälaten von Kremsmünster, daß Gmun 
den hart bedrängt sei und die Aufständischen wieder in großer 
Zahl im Traunviertel auitrieben, zog die vereinigte Armee mit 
großem Raube nach Wels. wo selbe teils in der Stadt, teils 
in der abgebrannten Vorstadt, welche die Breuner'schen Soldaten 
vollends ausplünderten und verwüsteten, teils in Marchtrenk sich 
einquartierte 132 ). 
Nach der Emling er Schlacht hatte ein Teil der Bauern sich 
11. Novemb.nach Gmunden gewendet und Traundorf besetzt. Die aus dem 
Kogel lagernden Bauern drangen in die Kuferzeile ein. Von dort 
Und von Traundorf aus wurde die Stadt beschossen. Auch auf 
den See brachten sie einige Schiffe, so daß Gmunden, wo die 
Munition auf die Neige ging, von allem Verkehre abgeschlossen 
war. Den Belagerern predigten zwei aus dem Reiche eingetroffene 
Theologie-Studenten. 
14. Novemb. Die verbündete 'Entsatzarmee erschien am 14. November mittags 
vor der Stadt, wagte aber nichts gegen das Lager am Kogel zu 
unternehmen. Traundorf hatten die Bauern sogleich geräumt, in 
der Nacht verbrannten sie auch ihr Lager am Kogel und zogen 
in der Richtung gegen Pinsdorf ab. DieArmee traf am folgenden 
15. Novemb. Tage, einem Sonntag, nach 9 Uhr morgens, nachdem sie das 
sogenannte Paurthölzl (nächst dem heutigen Bahnhöfe) passiert 
hatte, eine kleine Bauernschar, kaum 300 Mann stark, bei der Feier 
ihres Gottesdienstes. Löbl ließ gegen sie vier Kanonenschüsse ab 
geben, worauf sich die Bauern erhoben und hinter Pinsdors aus 
den langgestreckten Hügel zurückzogen, an dessen südöstlicher Ab 
dachung die drei Güter des Weilers Buchen gelegen sind. In den
	        
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