Volltext: Aufbau oder Zusammenbruch!

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Wappen, das vom Nationalrate geschaffene, mit Stadttor und im goldenen 
Behrenkranze gekreuzte rote Hämmer, und nur mehr eine Staats- oder Landes- 
farbe „rot-weiß-rot“ ooranltehen. 
Die früheren Staatengebilde Oesterreichs, welche ganz nach Gutdünken 
der Herrfchgeroaltigen auf Grund von Zuheiraten, Kriegszügen usw., ganz 
ohne Rücksicht auf etwaige Wünsche der Bevölkerung oder Bedürfnisse des 
Verkehres geschossen wurden, haben sich überlebt, die Neubildung, bezto. 
Neueinteilung von Jung-Oefterreich soll auf Grund der Wünsche der Bevöl¬ 
kerung und der Verkehrsbedürfnisse erfolgen. Die früheren Landes- und 
Bezirkseinteilungen stammen noch aus den Zeiten, wo Strotzen und flüffe 
die einzigen Verbindungsmittel bildeten. Sie sind überholt durch die Bahn¬ 
verbindungen, welche andere praktischere Bezirkseinteilungen erfordern 
und möglich machen, fluch sollen nicht die Wallerläufe, sondern die woller- 
Icheidenden Höhenrücken Kreis-, Bezirks- und Gemeindegrenzen bilden. Die 
Neueinteilungen können unter Anhörung der Zuteilungssonderwünfche ein¬ 
zelner Gebiete oder Orte erfolgen. 
Die Einteilung unseres neuen Staates liehe sich nun auf zweierlei 
Art bewerkstelligen: 
Entweder man läßt die Länder unter zeitgemäßen Grenzberichtigungen 
bestehen und bildet in ihnen Kreisverwaltungen; oder man läfjt die Länder- 
oerteilung ganz fallen und bildet ausschließlich von der Zentral-Staatsgewalt 
beherrschte Kreise (Kantone). 
Ich bekenne mich zu ersterer Art, da ich keinesfalls radikale Umstürze, 
sondern immer nur einen steten, verbessernden Ausbau für das richtigere 
und bessere halte. 
Speziell in dieser frage spielen auch die ethnographischen Momente 
eine große Rolle und hielte ich es nicht für zweckmäßig, dieselben ganz 
aus den Augen zu lassen. Unser Deutichösterreich umfaßt Deutsche ver¬ 
schiedener Stammeszugehörigkeit und Charaktereigenschaft und haben sich 
dieselben angewöhnt, ihre Stammesunterschiede auf die Heimatländer zurück¬ 
zuführen oder zu übertragen und sich nach diesen zu bezeichnen. Sie 
hängen daher mit einem gewissen Stolze, mit einer gewissen freude und 
siebe an ihrem kleineren, engeren Heimatslande. Wir wollen ja nun an 
Stelle des Völkerstaates Oesterreich ein Volksstaat sein und dürfen daher 
nicht den fehler begehen, dem Volke diese seine Herzensfäden zu zerreißen, 
mit denen es an seiner engeren Heimat hängt, denn diese Herzensfäden 
werden sich dann auch auf den Staat überspinnen, welchem dieses engere 
Heimatland sich angeschlossen hat. 
Also bleiben wir bei der weniger zentralistischen sändereinteilung, aber 
berichtigen wir die Grenzen der Länder zeitgemäß. Unsere deutschen Länder 
haben im beendeten Weltkriege die größten Opfer an Gut und Blut für Alt- 
Oesterreich gebracht, der Bundesstaat Neu-Oesterreich soll ihnen die Aner¬ 
kennung, den Lohn dafür nicht versagen, es soll ihnen allen nach Möglichkeit 
eine Landesvergrößerung und damit wirtschaftliche Stärkung zuerkennen. 
Cs würden sich folgende Grenzverschiebungen empfehlen: 
Wien bildet ein selbständiges Verwaltungsgebiet, aus mehreren 
Kreisen bestehend. 
piederöfterreich erhält: die deutschen Teile der Komitate Preßburg, Wiesel¬ 
burg und Oedenburg, sowie die Gerichtsbezirke Göding, 
Nikolsburg, Znaim, Jamniß, Dattchiß und Neubiftriß;
	        
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