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nter all den vielen künstlerisch und kulturgeschichtlich wertvollen
Objekten, die nunmehr aus dem Besitz des Labsburgischen
Kaiserhauses in den des österreichischen Staates übergegangen
sind, ist der im Lofmobiliendepot verwahrte Lausrat dem Publikum bis
jetzt am wenigsten bekannt gewesen. Vor ungefähr zwanzig Jahren wurde
das weitläufige Gebäude in der Mariahilfer Straße 88 errichtet, mit der
Bestimmung, augenblicklich nicht im Gebrauch stehende Einrichtungs
gegenstände der Lofburg und der anderen kaiserlichen Schlösser und
Residenzen, wie Letzendorf, Schloßhof, Laxenburg, Salzburg, Inns
bruck usw., aufzunehmen, bis sie fallweise wieder in Verwendung zu
treten hatten. Eine große Anzahl handwerklich geschulter Lofbediensteter
war damit beschäftigt, das hier aufgestapelte Mobiliar, Bronzen, Textilien
und Geräte aller Art in gutem Stande zu erhalten und es bei möglichster
Wahrung seines Zeitcharakters stilgerecht zu erneuern. Unersetzliches Kunst-
gut wurde geschützt und erhalten. In einzelnen Fällen allerdings hat der
Wunsch, Möbel aus vergangenen Kulturepochen mit den praktischen Be
dürfnissen unserer Zeit in Einklang zu bringen, zuweitgehende Reno
vierungen mancher Objekte herbeigeführt. Doch darf bei der Beurteilung
derselben eben nicht außer acht gelassen werden, daß solche, oft dem Ver
fall nahe Gegenstände nicht für museale Zwecke bestimmt waren. Vielmehr
sollten sie durch Ergänzung fehlender Bestandteile und durch gründliche
Umarbeitung wieder gebrauchsfähig gemacht werden.
Anter der unendlichen Fülle von hier verwahrten Gegenständen aller Art
nimmt das Mobiliar im engeren Sinne, der Qualität und auch der An
zahl nach, die erste Stelle ein. Doch weist schon dieses allein, vorzugsweise
die aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Objekte, einen Amfang
und eine Vielseitigkeit auf, die es im Nahmen dieser Publikation beinahe