Volltext: Milde Beiträge zur Sitten- und Kunstgeschichte (1)

Die Kinderbewahranustalt in Ried. 
Vortrag, gehalten in der Versammlung des Katholischen Schulvereines 
in Ried am 27. Jänner 1901.) 
Hochgeehrte Versammlung! 
Zu den Mitteln, wodurch der Katholische Schulverein für 
Oesterreich seinen Zweck zu erreichen strebt, gehört vor allem 
die Gründung und Unterstützung von katholischen Privatschulen, 
Kindergärten und Kinderbewahranstalten; ferner die Gründung 
und Unterstützung katholischer Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs— 
anstalten, sowie die Beförderung solcher männlicher und weib— 
licher Orden, Genossenschaften usw., welche sich mit der Jugend— 
erziehung beschäftigen. 
Hieraus erkennen Sie leicht, meine Hochverehrten, wie es 
mit dem Zwecke des Katholischen Schulvereines und unserer 
heutigen Versammlung zusammenhängt, wenn ich mir erlaube, 
Sie auf die Kinderbewahranstalt in Ried aufmerksam zu machen 
und Ihnen die Geschichte derselben zu erzählen. Da aber die 
Kinderbewahranstalt von Schulschwestern geleitet wird, so möchte 
ich auch deren Geschichte wenigstens streifen und ihre sonstige 
Tätigkeit, namentlich in Ried, soweit es der Zusammenhang 
mit sich bringt, berühren. Eine besondere Empfehlung, sei es 
der Kinderbewahranstalt, sei es des Institutes der Schulschwestern, 
werde ich nicht beifügen, in der Ueberzeugung, daß die Geschichte 
eines nützlichen Unternehmens zugleich eine Empfehlung des— 
selben sei. 
Zur Zeit, als in Ried die Kleinkinderbewahranstalt ge— 
gründet wurde, gab es solche Anstalten in geringer Zahl, aber 
doch schon an einigen Orten Oberösterreichs. Der Gedanke, der 
solchen Anstalten zugrunde liegt, die Kinder von 2 bis 6 Jahren 
zu sammeln und in geeigneter Weise zu beschäftigen, wodurch 
den Kindern sowohl als den Eltern, besonders den ärmeren, 
eine Wohltat erwiesen werden soll, erfüllte auch den allseits 
geachteten Nagelschmiedmeister Michael Haßreidter in Ried, 
den Vater unseres lieben Vereinsmitgliedes Herrn Michael 
Haßreidter, Lange überlegte er, wie in Ried eine solche ge— 
meinnützige Anstalt ins Leben gerufen werden könnte. Im 
Herbste 1846 kam der bisherige Kooperator in St. Wolfgang, 
Dr. Josef Salzmann, in gleicher Eigenschaft nach Ried. Ein
	        
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