58 Das Institut der arm. Schulschw. aus dem Mutterhause in Vöcklabruck.
Das Lehrpersonal bestand aus dem Religionsprofessor
Albert Pucher, der Leiterin der Anstalt Schwester Klara
Schöppl, der Fachlehrerin Schwester Canisia Dobsmayr und
der“ Musiklehrerin Schwester Makrina Gottfried. Im
2. Semester übernahm noch der k. k. Bezirksarzt Dr. Julius
Löcker den Unterricht in der Somatologie und Gesundheits—
pflege des Menschen. Als im nächsten Jahre der 2. Kurs eröffnet
wurde, betrug die Zahl der Zöglinge 50, die der Uebungs—
schülerinnen 176. Zum Lehrpersonale kam noch Schwester Alberta
Schöppl als Hauptlehrerin, Schwester Dominika Hue ber
als Arbeitslehrerin und für kurze Zeit Schwester Verena
Pillichshammer als Supplentin. Mit der Eröffnung des
3. Jahrganges im Herbste 1896 wurde das Lehrpersonal um
die Hauptlehrerin Schwester Cherubina Schuster vermehrt,
welche aber schon nach fünf Monaten starb. Der emeritierte
Gymnasialprofessor aus Linz Schulrat Ozhberg er übernahm
im März für den Rest des Schuljahres den Unterricht in
Geographie und Geschichte im 1. Jahrgang.
Mit Beginn des Schuljahres 1897,/98 wurde der 4, aber
kein 1. Jahrgang eröffnet; die Anstalt sollte fortan drei Jahr—
gänge zählen, was auch vom Landesschulrate genehmigt wurde.
Da die Anstalt das Oeffentlichkeitsrecht noch nicht besaß, um
die Reifeprüfungen vornehmen zu können, unterzogen sich die
Zöglinge des 4. Jahrganges am Schlusse des Schuljahres der
genannten Prüfung an der k.k. Lehrerinnen-Bildungsanstalt
in Linz. Das war natürlich keine leichte Sache. Aber die Probe
der Leistungsfähigkeit hat die Anstalt dabei bestanden. Auch im
nächsten Sommer wanderten wieder die Zöglinge des 4. Jahr—
ganges zur Prüfung nach Linz. Inzwischen war die Schwester
Albertanach langer Krankheit gestorben, und an ihre Stelle
war Schwester Augustina Faigl als Hauptlehrerin für Natur—
geschichte und Naturlehre getreten. Außerdem war Schwester
Fleonora Faigl Hauptlehrerin für deutsche Sprache geworden.
Endlich, am 24. Dezember 1899, traf, zur schönsten
Weihnachtsfreude, die Kunde ein, daß der Herr Minister für
Kultus und Unterricht der Anstalt das Oeffentlichkeits—
recht erteilt habe. Am 16., 17. und 18. Juli 1900 konnte
somit die Reifeprüfung zum ersten Male an der Anstalt selbst
abgehalten werden, wobei der Herr k.k. Landesschulinspektor
Dr. Wilhelm Zenz den Vorsitz führte. Das Resultat der
Prüfung, welcher sich 18 Zöglinge unterzogen, war ein ganz
zufriedenstellendes.
Zum ersten Male auch wurde, wie es bei solchen Lehr—
anstalten gebräuchlich ist, im Sommer 1900 von, der Direktion
ein gedruckter Jahresbericht veröffentlicht, der die genaueren
Aufschlüsse über die Geschichte der Lehranstalt und was sonst
in dergleichen Berichten gesucht wird, enthält.